Kuschelige Stacheln – Eine Antwort

Auf der Leipziger Buchmesse fanden dieses Jahr die Blogger Sessions zum ersten Mal öffentlich zugängig in den beiden Fachforen der Halle 5 statt. Da der Besucht jedem frei stand, kam auch ich dazu, mir viele der Sessions anzuhören.

Eine der Sessions trug den Titel: “Hören wir auf zu kuscheln – Werden wir laut und stachelig!” und wurde von Jochen Kienbaum (lustauflesen.de), Tobias Nazemi (buchrevier.de) und einer weiteren Referentin (54books.de) geführt.

Spannender Titel – spannendes Thema, dachte ich mir und setzte mich deshalb in die Session.

Leider wurde ich von der Session herbe enttäuscht. Während der Session wurde so schnell von Thema zu Thema gesprungen, dass meine Kritikpunkte sich noch nicht mal vernünftig formen konnten, ehe neue dazu stießen.

Daher habe ich mir die Zeit genommen, eine Antwort auf meinem Blog zu formulieren.

Gleich zu Anfang der Session fiel folgender Satz:

Wir werden gleich ein paar kantige und vielleicht auch provozierende Thesen in den Raum werfen

Alles klar, das setzt die Messlatte für den eigenen Vortrag ja schon mal hoch.

Bring it on.

(Design by: Freepik.com)


Gleich zu Anfang sei gesagt: Dieser Beitrag ist ein Teil einer Kooperation mit Mareike von Crow and Kraken, die in einem anderen Beitrag ebenfalls ihre Meinung zu einigen der auf den Blogger Sessions angesprochenen Themen darlegt. Daher möchte ich euch empfehlen, beide Beiträge zu lesen!


Die einzelnen Blogger Sessions in diesem Jahr wurden tatsächlich aufgenommen und ins Internet gestellt, weswegen ich es relativ einfach hatte, mir noch einmal die einzelnen Themen dieser Session anzuhören und sie für mich einzuordnen.

Der Einfachheit halber werde ich nicht bei jedem Zitat die zitierte Person nennen, aber alle Zitate stammen von den drei oben genannten Vortragenden.

Wer sich selbst ein Bild machen will, HIER geht es zum Link der Session, aus dem alle Zitate entnommen sind.


Bevor ich mich wirklich mit den Argumenten auseinandersetze, daher noch eine Sache: Die Zitate aus der Aufnahme hinaus zu filtern und sie aufzuschreiben war eine riesige Sauarbeit. Die Vortragenden schienen sich selbst nicht im Klaren darüber zu sein, wohin sie eigentlich mit ihrer Diskussion wollten und verließen ihre Themenbereiche für zwei Sätze, nur um im dritten dann doch den ersten Satz zu vollenden. Für einen besseren Eindruck empfehle ich aber immer noch, die Session selbst zu hören.


(…) Dass der Hype um Literaturblogs aus den Jahren 2014, 2015 (…) abgeebbt ist. Die Geschichte, dass Leute (…) Bücher lesen und sehr zeitintensiv darüber bloggen (…) ist im Prinzip auserzählt.

Das finde ich tatsächlich nicht. Klar finden wir in den “größeren” Medien wie Zeitungen oder dem Fernsehen nicht statt. Allerdings hat es dort auch die “etablierte” Literatur zunehmend schwerer. Der “anfängliche” Hype um Menschen, die ihre Meinung im Internet zu Büchern sagen ist, wie bei das im Internet nun mal ist, langsam eingegangen, da immer wieder Neueres dazukommt. Ähnlich wie bei YouTube auch nicht mehr jeden Tag von *der* neuen Plattform gesprochen wird und Influencer nicht mehr als etwas komplett Innovatives angesehen werden, ist die erste Faszination weg. Das soll uns aber in unserem Schaffen und Schreiben nicht stören, denn wir sind doch nicht davon abhängig, dass sich andere über uns Echauffieren oder erstaunt sind. Wir wollen guten Content machen. Und da es mehr Blogs und mehr Leser gibt, als noch vor vier Jahren, würde ich nicht von einem abebbenden Hype sprechen.

Der Hype, die Aufmerksamkeit ist nicht mehr da. (…) Wie können wir uns weiter motivieren, etwas Besonderes zu machen?

Vielleicht sollte man sich wirklich klar machen, wofür man eigentlich bloggt. Für die Aufmerksamkeit von Verlagen, anderen Bloggern, Journalisten oder den Medien?

Oder vielleicht einfach doch nur dafür, dass man gute und schlechte Bücher besprechen will, sich austauschen will und ein Stück weit auch für die Leser bloggt.

Für mich ein klarer Fall von falscher Motivation. Die Motivation sollte nicht von der erhaltenen Aufmerksamkeit ausgehen, sondern von der Liebe zum Schreiben, zum Lesen, zu Büchern und dem Kontakt mit anderen Lesern.

Es gibt niemanden, der einen das Hotel für Leipzig bezahlt. (…) Reich wird keiner davon. (…) Und eigentlich ist das auch richtig, denn wir haben nicht die Reichweite.

Ja, Herr Nazemi, was denn nun?

Wollen Sie, dass Ihnen sämtliche Reisen zu Buchmessen, Lesungen und Besichtigungen bezahlt werden oder finden Sie es richtig, dass Ihnen dies eben nicht gesponsert wird, weil Sie eben auch nicht die erforderliche Reichweite haben, um solche Dinge in Anspruch nehmen zu können?

Mit dieser Denkweise überzeugt man niemanden von sich selbst. Klar wünscht sich jeder Blogger, dass er von Verlagen bezahlt wird, dass er für seine teilweise fast an einen Job grenzende Arbeit mal entlohnt wird. Aber lasst uns doch lieber Wege finden, dies zu erreichen, anstatt passiv aggressiv zu jammern, dass man a) nicht genug Leser hat und b) nicht alles gesponsert kriegt, was mit dem Blog zu tun hat.

Die Verlage machen nicht mehr so viel mit den Bloggern.

I call bullshit on that.

Anbei möchte ich den Carlsen-Verlag als Beispiel anführen, denn dieser macht seit Tag und Jahr eine wahnsinnig tolle und große Zusammenarbeit mit Bloggern, entlohnt diese besser als fast jeder andere Verlag und weitet diese sogar immer weiter aus.

Außerdem fangen (zumindest bei den Verlagen, mit denen ich zusammenarbeite) auch viele andere an zu erkennen, dass man mit Bloggern sehr viel machen kann und es immer mehr spannende Konzepte gibt.

Blogger sind nichts Neues mehr für die Verlage. Die meisten wissen mittlerweile so ungefähr, wie sie mit ihnen zusammenarbeiten. Und diese Zusammenarbeit sehe ich nicht stagnieren, sondern im Gegenteil sogar wachsen.

Was passiert, wenn ambitionierte Blogger aufhören und weniger ambitionierte übrig bleiben? Was macht das mit dem Ruf der Buchblogs?

Nur, weil ein paar Blogger aufhören, heißt das nicht, dass sofort unsere ganze Branche den Bach runter geht. Vielleicht wurde dies nicht explizit gesagt, aber die implizite Unterstellung könnte man doch heraus lesen. In unserer modernen Zeit und dem Zeitalter des Internets ist es völlig normal, dass manche sich dem Druck nicht mehr gewachsen fühlen, manche überfordert sind und manche einfach neue Verpflichtungen im Leben erfüllen müssen, sodass sie dieses zeitaufwändige Hobby nicht mehr fortführen können.

Und nur, weil ein oder zwei Blogger aufhören, bedeutet dies nicht direkt den Untergang des Abendlandes. Für jeden Blogger, der aufhört, kommen mittlerweile zwei neue nach. Nun macht Quantität nicht die verlorene Qualität wieder wett, aber ich könnte wetten, dass es dem Ruf der Buchblogs sehr viel mehr schadet, wenn reichweitenstärkere Blogs sich über noch unerfahrene kleinere Blogs aufregen.

Wir sind nun mal ein freies Medium und dürfen es so gestalten, wie wir wollen.

Wer schwarze Schafe finden will, wird diese auch finden. Aber vielleicht sollte man doch eher Perlen suchen, als im Schlamm zu wühlen.

Es ist nicht so, dass irgendjemand von uns die große Blogger vs Feuilleton-Debatte vermissen würde, wir sind uns alle einig, dass die ein bisschen überbewertet war, da das ganz unterschiedliche Dinge sind, die da passieren.

Offensichtlich ist das Bloggen mittlerweile so uninteressant, dass es nicht mal mehr diese Diskussion (Blogger vs. Feuilleton) gibt.

Nicht schon wieder diese Debatte! Und auch, wenn die Referenten sagen, dass sie diese Debatte nicht mehr hören können, so bringen sie sie doch im gleichen Atemzug wieder, wenn sie danach das Thema wieder anschneiden.

Ich bin froh, dass es nicht die Intention ist, die Debatte zurückzuholen, aber was anderes wird bei dieser Formulierung kaum übrig bleiben.

Ich dachte, dass wir diese Diskussion doch mittlerweile mal hinter uns lassen könnten, denn ich finde nicht, dass dem noch irgendwas hinzuzufügen ist. Diese Diskussion war für mich schon immer tot und ich denke auch nicht, dass weitere Artikel vom Feuilleton oder gegen das Feuilleton den Hype um Buchblogs irgendwie wieder aufleben lassen.

Außerdem: Artikel vom Feuilleton waren prinzipiell immer nur gegen Blogger gerichtet. Einen guten Bericht habe ich noch nie gesehen, dabei gibt es ganz viele herausragende Projekte von Buchbloggern. Daher weiß ich nicht, ob weitere Artikel in irgendeiner Weise wünschenswert sind.

Es fehlt ein Inhalt, den man (größere Outlets wie Zeitungen und andere Medien) diskutieren könnte

Ach was. Bücher sind nicht mehr Hauptgesprächsthema der Gesellschaft? Wasser ist nass? Die Erde ist rund?

Bücher und das Lesen werden gerade heute immer unbeachteter, es gibt mehr Medien, es fehlt die Zeit, die Konzentration nimmt ab.

Wenn man groß beachtet werden will, hat man sich mit dem Buchblog gleich zwei falsche Medien ausgesucht: Den Blog und das Buch.

Beide sind eher auf einer Schiene, die als absteigend eingestuft werden könnte. Dies ist aber auch keine neue Erkenntnis, sondern quasi schon so, seid es die ersten Blogs dieser Richtung und dieser Reichweite gab.

“Wir sind hunderte Einzelkämpferinnen. Wo ist da ein WIR?”

Abgesehen davon, dass ich dachte, dass es in der Session darum geht, dass wir aufhören sollen zu kuscheln, nicht, dass wir einen gemeinsamen Kuschelnenner finden, wurde diese Aussage offensichtlich blind vor der Realität getroffen.

Blogger organisieren sich ständig in größeren Gruppen, wir sind so gut vernetzt wie fast keine andere Community, es gibt Gemeinschaftsblogs, neue, tolle Projekte, Challenges, Freundeskreise, immer wieder gemeinsame Blogtouren und den kleinsten gemeinsamen Nenner: Bücher.

Wenn wir also eins haben, dann ist das ein Wir.

Aber vielleicht ist dies aus der Sicht der “Literaturblogs” auch einfach nicht ersichtlich.

Immer weniger Leute kaufen Bücher. (…) Warum sind wir dann so zahm?

Ganz einfach: Weil man Leute animiert, indem man mit Begeisterung, Herzblut und Elan an Dinge herangeht und über Dinge spricht. Indem man einfach coole, ansprechende und gut umgesetzte Projekte startet.

Und nicht, in dem man sich darüber beschwert, dass eben jene Leute einem zu wenig Aufmerksamkeit schenken.

Reicht mir das, (…) schöne Texte über Bücher ins Internet zu schreiben, möchte ich nicht hin und wieder auch ein wenig streiten?

*seufz*

Ja, wir wollen streiten. Wir streiten sogar die ganze Zeit.

Über verschiedene Buchbewertungen, über Autoren, über andere Blogger, über bestimmte Verhaltensweisen. Wir diskutieren über Rape Fiction, Sexismus, Rassismus, schlechte Bücher, gute Bücher, schlechte und gute Verhaltensweisen, was eigentlich in Büchern problematisch ist und welche Dinge man in Rezensionen nicht sagen darf.

Wir könnten sehr viel mehr diskutieren, ja. Aber zu sagen, dass nur “schöne Texte über Bücher” im Internet stehen, ist absoluter Käse.

Was können wir machen, über das Rezensieren hinaus?

Nur mal ein paar kleine Ideen von mir, die schon ewig und drei Tage in der Welt der Buchblogs über das Rezensieren hinaus getan werden:

  • Challenges
  • Gründe, diese Reihe zu lesen/diese Reihe nicht zu lesen
  • Rants
  • Kolumnen
  • Artikel über Heldenfiguren
  • Artikel über Klischees
  • Artikel über Charaktereigenschaften
  • Kolumnen jeglicher Art
  • Leseverhalten aufschlüsseln
  • Beiträge über den Buchhandel
  • Beiträge über Blogger selbst
  • Beiträge wie diesen hier

Wie schaffen wir es, relevant zu werden? Es geht um Aufmerksamkeit.

Nein, geht es eben nicht. Es geht um die Liebe zu Büchern, diese weiter zu verbreiten und über wichtige Themen zu sprechen.

Einen Buchblog mit dem Ziel zu betreiben, die meiste Aufmerksamkeit zu kriegen, ist absolut lächerlich und vermessen.

Und außerdem hätte ich gerne eine Differenzierung von “Aufmerksamkeit”, denn wenn jemand dich in der Luft zerreißt, ist dies auch Aufmerksamkeit. Aber wollen wir diese wirklich anstreben?

Es geht nicht darum, die bekannte Literaturkritik zu imitieren (…), sondern dass wir ein eigenständiges Format und Profil haben.

Dann fangt doch einfach mal damit an.

Denn die Blogs, die dem Feuilleton am meisten ähneln, sind tatsächlich Literaturblogs. Nicht nur, weil diese sich von der Bücherauswahl sehr ähneln, sondern weil sie mit der gleichen elitären Sichtweise auf jegliche andere Form des Buches oder der Buchbesprechung herabsieht.

Buchblogs haben ein eigenständiges Profil, sie arbeiten seit Jahren daran, ihr ganz eigenes Ding auf die Beine zu stellen. Mitgekriegt scheint das aber noch nicht jeder zu haben.

Wir sollten auch mal sagen, was uns am Literaturbetrieb nervt, weswegen wir den eitel finden, weswegen wir ihn elitär finden, was es für Debatten gibt, die uns ankotzen.

Ok, ich fange damit an:

Es nervt mich, dass die Diskussion offensichtlich immer noch von weißen älteren Männern geführt wird, die ihre Thesen mit einer Vehemenz vorbringen, dass man meinen könnte, sie hätten eine ganze Schüssel voll selbst anerkannter Weisheit gefressen.

Mich stört es, dass beim Buchblog Award, bei 92 % weiblichen Buchbloggern, zwei Männer gewonnen haben.

Mich stört es, dass die Verlage immer noch Angst haben, diverse Literatur zu veröffentlichen, obwohl diese von weiten Teilen der Bevölkerung gefordert wird. So habe ich mitbekommen, dass manche Verlage Bücher nur ablehnen, weil Protagonistinnen eben nicht nur heterosexuell sind oder eine andere Hautfarbe, Religion oder Sexualität haben.

Mich stört vieles. Aber die wichtigsten Probleme sind garantiert nicht, dass ich die Branche für zu eitel halte.

Höchstens alle, die einen falschen Elitarismus um die “Literatur” errichten und alles andere als Schund abtun.

Vielleicht gibt es eine Möglichkeit (…) Beiträge (zusammen zu schreiben).

Machen wir. Gerade jetzt.

Es kommt darauf an, sich mit Leuten zu vernetzen und Sachen zusammen zu schreiben

Ich betone es ungern nochmal, aber war das Ziel der Session nicht, uns zu ermutigen, stacheliger zu werden und weniger miteinander zu kuscheln?

Soweit ich das sehe, laufen Äußerungen wie diese hier dem sehr entgegen und propagieren fast das Gegenteil.

Warum wird so wenig unter Blogs kommentiert, schaut doch mal in englischsprachige Blogs, da wird kommentiert und diskutiert (…), da können wir oft nur von träumen. Daher die Anregung: Lasst uns das machen. Ein bisschen mehr WIR.

*singend* STAAAAACHELN, NICHT KUSCHEEEELN!

(Und: Wenn es Grund zum Diskutieren gibt, wird auch diskutiert. Wenn nicht diskutiert wird, ist wohl das Thema nicht ansprechend genug)

Warum bewerten wir Blogger nicht einfach mal die Blogger-Relations der Verlage?Wenn das einer macht, dann hat es null Relevanz (…), wenn es aber alle machen (…), dann wäre das ein Beispiel, wie wir unsere Online-Macht nutzen können. Weil ich weiß, sowas wird beachtet.

Erstmal muss ich sagen, dass ich den Begriff der “Online-Macht” absolut dämlich finde und es als ein Zeichen einer verqueren Selbstwahrnehmung auffasse, aber davon abgesehen: Was bringt so etwas denn? Wieso sollten wir das machen? Welchen Nutzen hat es? Nur Beachtung zu finden? Da gibt es einfachere und nicht so zeitaufwändige Wege, wie Fail-Compilations oder der Präsident der Vereinigten Staaten jeden Tag wieder beweisen.

Aber einen anderen Sinn, als die Aufmerksamkeit zu schüren, sehe ich dabei nicht.

Ich schreibe für das Büchergilde-Magazin, (…) da kriegen wir unsere Texte lektoriert. Und es ist so geil, wenn man einen lektorierten Text zurückkriegt.

Nicht jeder hat diese Möglichkeiten!

Solange sich nichts an der Vergütungspolitik oder an der Aufrufzahl für Literaturbesprechungen ändert, werden sich die allermeisten Blogger absolut kein Lektorat leisten können!

Daher finde ich diesen Beitrag nicht nur unterschwellig sehr über andere erhaben, sondern auch noch vermessen und ein Schlag ins Gesicht der meisten Blogger, die alleine arbeiten und es sich im Traum nicht vorstellen können, ein Lektorat zu engagieren!

Meine Idee war, (…) schickt euch doch vorher mal die Texte (und lektoriert sie)

HOW? JUST HOW.

Als wäre der Blog alleine nicht schon eine riesige Belastung und Zeitmanagment-Katastrophe für die meisten Blogger.

Jetzt sollen wir zusätzlich auch noch anderen bei ihren Texten helfen?

Natürlich wäre das ein Geben und Nehmen, aber halt trotzdem Mehraufwand, der in keiner Weise entlohnt, vergütet oder anerkannt wird.

(Lektoriert gegenseitig), damit wir auch ein paar mehr Stacheln zeigen in diesen Betrieb hinein und nicht nur jeder den Einzelkämpfer-Modus hat.

Gute Idee im Kern, alleine dieser Satz widerspricht sich selbst drei Mal.

Gegenseitiges lektorieren wäre nämlich einander helfen und sich dabei noch enger aneinander zu kuscheln, Stacheln würden dadurch noch lange nicht entstehen, höchstens etwas besser formulierte Texte und den Einzelkämpfer-Modus wird man dadurch auch nicht los, da die meiste schon existierende Vernetzung schon weit über gegenseitiges Texte lesen hinaus geht.


Es wurde die Frage gestellt, ob es in anderen Genres (die drei auf dem Podium beschäftigen sich nämlich großteils mit Gegenwartsliteratur) ähnlich ist, man es ähnlich sieht.

Was denn genau, bleibt allerdings total unklar und offensichtlich scheint der Vortrag sich nicht darauf vorbereitet zu haben, denn ihre eigene Blase von Gegenwarts-Literatur-Blogs, scheinen sie auch bei der Recherche nicht verlassen zu haben.

Das zeigt, dass nicht bekannt war, wie gut Blogs vernetzt sind, wie andere “Branchen-Blogs” funktionieren und welche grandiosen Ideen und Vernetzungsergebnisse schon hervor gebracht wurden.


Ein paar kleine Notizen am Rande:

Tobias Nazemi (buchrevier.de) wurde angekündigt, als jemand, der sich selbst als “Last Man Reading” bezeichnet und verbunden mit Äußerungen und sexistischen Artikeln in der Vergangenheit hatte dies schon einen sehr fahlen Beigeschmack.

Und zu guter Letzt:

Was ist das Ziel?

Ein fairer Umgang und Offenheit zwischen Verlagen, Bloggern und dem Feuilleton oder mehr Aufmerksamkeit für die eigenen Beiträge?

Die anwesenden Blogger schienen sich dabei nicht immer einig zu sein und das machte den Vortrag nicht nur zu einem Fest der springenden Gedanken und Themenblöcke, sondern vor allem unverständlich und verwirrend für alle, die aus diesem Vortrag etwas mitnehmen wollten.


Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich mit den meisten hier dargestellten Sichtweisen absolut nichts anfangen kann und mich immer noch frage, wie eine so unorganisierte Session es tatsächlich geschafft hat, auf die Bühne zu kommen.


Diskussionsrunde!

Was haltet ihr von den dargestellten Zitaten? Könnt ihr mit den Sichtweisen übereinstimmen? Oder denkt ihr ebenfalls wie die Vortragenden über diese Themen?

Ich bin gespannt auf eure Kommentare!

 

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