Rezension: Das Flüstern der Zeit

Kurzinfo:

  • Autor: Sandra Regnier
  • Genre: Roman, Jugendbuch, Fantasy
  • Verlag: Carlsen
  • Seitenzahl: 431 S.

Kurzbeschreibung:

Platzregen und Sturmwinde gehören für die englische Kleinstadt Lansbury und damit für die 17-jährige Meredith zum Alltag. Doch diese Gewitternacht ist anders. Unheimliche Kornkreise tauchen am Ortsrand auf, unerwartete Gestalten suchen Lansburys Steinkreis heim und dann ist da noch Merediths bester Freund Colin, der sie genau in dieser Nacht küsst, und mit dem nun nichts mehr so ist, wie es war. Irgendetwas ist in jener Nacht passiert, irgendetwas, das Zeit und Raum kurzfristig aufgehoben hat. Und ausgerechnet Meredith ist der Schlüssel zum Ganzen…

Elementträger_1_Das Flüstern der ZeitEigene Meinung:

Vorweg muss ich sagen, dass ich die Pan-Reihe von Sandra Regnier wirklich sehr gut fand. Dementsprechend musste ich natürlich ihre neue Reihe auch kaufen! “Das Flüstern der Zeit” ist also der Auftakt zu ihrer neuen Fantasyreihe.

Und man merkt wirklich an allen Enden und Ecken, dass dies ein Auftakt ist. 350 von diesen 431 Seiten waren wirklich nur eine Einleitung.

Die Fantasyelemente kamen das ganze buch über vor, aber eher nebensächlich und wurden noch nicht einmal am Ende richtig aufgelöst. Ich erwarte also im nächsten Teil, dass es endlich losgeht und wir endlich wissen was genau die “Elementträger” sind, wo sie herkommen, was genau sie können und was nun der große Aufhänger der Bücher ist.

Was ich dem Buch jedoch zugute halten, dass sein Schreibstil wunderschön flüssig ist und der Humor genau auf meiner Wellenlänge liegt. Denn mit Sarkasmus und Ironie kann ein Buch bei mir nur punkten! Es war wirklich spannend das Buch zu lesen und es wurde wirklich nie langweilig, auch wenn nicht wirklich viel passiert ist.

Generell liegt der Fokus dieser Geschichte eher auf den Interaktionen der Freunde mit der Hauptprotagonistin mit verschiedenen kleinen Einschüben der Fantasyelemente. So richtig Fahrt kommt erst beim großen Finale auf, bei dem endlich klar wird, wer der “Feind” ist und wer welche übernatürlichen Fähigkeiten hat. Auch wenn vieles geklärt wurde, haben sich einige Dinge noch nicht geklärt, die aber garantiert im nächsten Band sofort aufgelöst werden.

Das Buch ist aus der Sicht von Meredith geschrieben, die mir wirklich auf Anhieb sympathisch war. Sie ist die beste in ihrem Jahrgang im College und ist besonders begabt in Mathe und Physik. Das ist doch mal was Neues! Oder hatte schon mal eine Jugendbuchprotagonistin eine Vorliebe für rationales Denken? Wenn ihr eine kennt, dann immer raus damit!

Also Meredith ist sehr sympathisch und jede ihrer Handlungen war nachvollziehbar. Ihre Freunde sind, wie auch schon in der Pan-Reihe, super ausgebaut und jeder hat seine Eigenarten: Colin, der beste Freund von Meredith mit dem strengen Vater, dem komischen Bruder und den seltsamen Fähigkeiten, Chris, dessen reicher Vater nie da ist, der schlecht in der Schule ist und der Schwarm aller Mädchen ist, Rebecca, die Reiten liebt, aber ansonsten vor allem mit ihren Dreadlocks etwas ganz anderes als eine Prinzessin ist und Shakti, die immer wahnsinnig bunt gekleidet ist, immer einen neuen Freund hat und Bauchtanzen liebt.

Ich finde alle Interaktionen toll, vor allem die von Chris und Meredith, weil man trotz all der Kabbelei doch merkt, wie gern sich die beiden haben.

Die Freundschaft von Colin und Meredith war allerdings etwas merkwürdig. Er steht auf sie, dann wieder nicht, dann steht er auf Elizabeth, ist aber trotzdem sauer, wenn jemand anderes Meredith anspricht. Meredith hingegen steht nicht auf ihn, küsst ihn aber trotzdem, will nicht mit ihm zusammen sein, ist aber trotzdem eifersüchtig, wenn Elizabeth etwas mit ihm unternimmt. Außerdem will sie dauernd mit ihm über etwas reden und er blockt das einfach auf später ab. Aber dieses später kommt einfach nie! Sie sprechen sich während des ganzen Buches nicht aus, was mich wirklich fast in den Wahnsinn getrieben hat.

Habe ich eigentlich schon von dem Love-Interest gesprochen? Brandon heißt er hier und hat die beste Ausstrahlung weit und breit, sogar eine noch bessere als der Mädchenschwarm Chris. Ich habe ja die Szenen zwischen Lee und Felicity in der Pan-Reihe geliebt (by the way: klare Kaufempfehlung für die Pan-Reihe! :D) und die hier waren nicht ganz so gut, aber trotzdem habe ich sie sehr genossen und finde, dass Meredith und Brandon quasi dazu prädestiniert sind, ein Paar zu werden, wenn sie sich mal öfter unterhalten würden. Und zwar nicht nur, wenn es mal wieder irgendetwas mit Elizabeth gibt. Ach ja: Er heißt Brandon GREY 😀 Als ich den Witz erstmal verstanden hatte, musste ich wirklich lauthals auflachen! “Mr. Gey wird sie jetzt empfangen” XD

Im Buch gibt es zwischendurch immer wieder Erinnerungen oder Rückblenden von verschiedenen Personen, allerdings wird nicht ganz klar, um wen es sich handelt. Dementsprechend warte ich gespannt auf die Auflösung im nächsten Teil.

Sandra Regnier hat ein großes Talent dafür, zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben und sie auszubauen. Dies nutzt sie auch in diesem Band aus und liefert einen guten Einstieg in ihre neue Reihe, die wahrscheinlich in den nächsten beiden Bänden noch rasant an Fahrt aufnehmen wird.

Von mir gibt es diesmal 3,5 Tintenkleckse, die aber beim nächsten Band wahrscheinlich vier sein werden, eben weil ich glaube, dass Sandra Regnier noch eine riesige Geschichte in der Rückhand hat.

Wer also viel Fantasy erwartet, der sollte nicht zu diesem Buch greifen, wer allerdings viel Witz, eine gut erzählte Story und eine kleine Lovestory haben möchte, ist hier gold richtig!

PS: Ich wette ja drauf, dass Meredith Luft bändigen kann und Colin Wasser, oder dass sie eine ganz spezielle Fähigkeit entwickelt hat!

Viel Spaß beim Lesen an diesem langen Wochenende! 😀

 

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