Rezension: Vengeance Road

“Vengeance Road” ist ein Jugendwestern! EIN JUGENDWESTERN!

Habt ihr sowas schon mal gesehen? Nein? ICH AUCH NICHT! Aber ich war total gespannt auf dieses wunderschöne Buch! Und dementsprechend MUSSTE ich es mir zu Weihnachten wünschen und habe es tatsächlich bekommen!

Also schwingt euch in den Sattel, setzt euren Cowboyhut auf, nehmt die Pistolen zur Hand und nehmt die Verfolgungsjagd auf! Es geht um wilde Kämpfe in Saloons, die Suche nach Gold, die Suche nach Vertrauen, sehr viel Brutalität, die Einöde und Hitze des Wilden Westens und natürlich um einen Rachepfad, der sich gewaschen hat.


bibliographische-daten

  • Autor: Erin Bowman
  • Genre: Western, Jugendbuch
  • Verlag: Houghton Miffling Harcourt
  • Seitenzahl: 318 S.

kurzbeschreibung

Revenge is worth its weight in gold.

When her father is murdered for a journal revealing the lovation of a hidden gold mine, eighteen-year-old Kate Thompson disguises herself as a boy and takes to the gritty plains looking for answers – and justice.

What she finds are untrustworthy strangers, endless dust and heat, and a surprising band of allies, among them a young Apache girl and a pair of stubborn brothers who refuse to quit riding in her shadow. But as Kate gets closer to the secrets about her family, a startling truth becomes clear: some men will stop at noting to get their hands on gold, and Kate’s quest for revenge may prove fatal.


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(Design by: Freepik.com)


eigene-meinung

POSITIV

Kurzer Einschub: COVERLIEBE! DIESES COVER! OH MEIN GOTT, ICH LIEBE ES EINFACH NUR ABGÖTTISCH! DAS IST EINES DER COOLSTEN UND BESTEN COVER, DIE ICH JE GESEHEN HABE!
Diese Farbkombination und die beiden Pistolen und Tierschädel, gepaart mit dieser megacoolen Schriftart und den Wüstenpflanzen: HACH! Mucho love für diesen Coverdesigner!
  • Ich LIEBE den Wilden Westen!

Ich habe ehrlich gesagt nie viele Gedanken an den Wilden Westen verschwendet, den einzigen Autor, den ich wirklich kenne und auch noch lesen möchte ist Karl May und Western-Filme habe ich noch nie gesehen. Und Country-Musik kann ich mir einfach nicht antun.

Doch jetzt kommt das große ABER: Ich liebe den Wilden Westen, wie er hier beschrieben wurde!

Die trockene und drückende Hitze, die Einsamkeit in den unendlichen Weiten der trockenen Einöde, die einfachen Lebensverhältnisse, die Suche nach Gold, die alle beflügelt und die immer präsenten Cowboys, sowie ihre Colts und Pistolen.

Die Atmosphäre in diesem Buch war on point, die Beschreibungen bildlich und wunderschön, versetzten sie doch in eine andere Zeit und in eine ganz andere Situation.

Hier kommt wirklich jeder Western-Fan auf seine Kosten und ich denke, dass auch Leute, die mit dem Wilden Westen sonst nicht wirklich viel anfangen können, hier sowas von in die Atmosphäre der Gangs, Cowboys und Saloons eintauchen können.

  • Tierlove ON POINT! (Silver my dear!)

OH GOTT! ICH LIEBE, LIEBE, LIEBE SILVER! (Silver ist das Pferd unserer lieben Kate und ihr treuer Begleiter, egal was passiert)

Es war ja klar, dass der Pferde-Part in diesem Punkt nicht sehr klein sein würde, denn andere Fortbewegungsmittel gab es ja quasi nicht, die Eisenbahn steckte noch in den Kinderschuhen.

Daher war es klar, dass die Straßen von Pferden dominiert werden würden, denn sie gehören zu einem Western einfach dazu.

Aber die Bindung zwischen unserer lieben Kate und ihrem Pferd Silver ist eine ganz besondere.

Wenn das Pferd sich zu dir legt, um deine Trauer mit dir auszustehen, dann weißt du, dass ihr Seelenverwandte seid.

So sind Silver und Kate nicht voneinander zu trennen und geben gegenseitig auf sich acht, was eine tolle und außergewöhnliche Freundschaft zwischen Mensch und Tier symbolisiert.

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  • Kate ist die coolste Wild West-Göre der Welt!

*räusper* Kate, ich liebe dich!

Es ist ja kein Geheimnis, dass ich schon länger in starke und durchsetzungsfähige weibliche Charaktere in Büchern stehe, aber Kate fällt voll in dieses Raster und ich kann sie dafür nur lieben!

Ich mag sie für ihre verschlossene und rationale Art, auch wenn diese manchmal etwas zu ausgeprägt ist, ihre pragmatische und absolut schnelle Art zu denken macht es unglaublich schwer, sie nicht zu lieben!

Außerdem ist sie blutrünstig und erschießt gleich im ersten Kapitel einen Menschen. Wenn das mal keinen Eindruck schindet!

Außerdem kann sie sich auch ganz allein auf sich verlassen, was eine angenehme und richtige Botschaft ist: Mädels, ihr braucht keine Jungs, um euch durchzusetzen!

Zwar muss sie sich als Junge verkleiden, weil es mit Feminismus im Wilden Westen nicht wirklich geklappt hat, aber selbst ohne die Verkleidung war sie eine der toughesten Protagonistinnen, die ich kennenlernen durfte!

  • Schnelle Entwicklung der Geschichte

Hier wird wirklich keine Zeit verschwendet. Es gibt keine Ablenkung vom Geschehen, keine gestreckten Szenen, keine Dinge, die von der richtigen Geschichte ablenken könnten.

Wir werden direkt in die Geschichte hineingeworfen und so schnell können wir sie auch nicht mehr verlassen, denn die rasanten Geschehnisse lassen einen nicht einen Gedanken an die reale Welt verschwenden.

Das führt auch dazu, dass man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, denn in jedem Kapitel passieren spannende und aufregende Dinge, die meistens auch Plottwists enthalten und in eine ganz andere Richtung laufen, als angenommen.

ME LIKEY!

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  • Die minimalistische, aber süchtig-machende Liebesgeschichte

Wirklich, hier drin gibt es quasi NÜSCHT an Liebesgeschichte! Aber eben doch ein wenig.

Und dieses bisschen macht sowas von süchtig! Ich kann nicht verstehen, wie die Autorin das gemacht hat, aber mit ein paar Kommentaren hier und da und mit 2 (ZWEI!) Szenen, hat sie mich total von den beiden überzeugt!

Die beiden haben eine gewisse Spannnung inne und ein Prickeln, was sich nicht wegdiskutieren lässt, egal wie die beiden gerade zueinander stehen! Das macht mich auf der einen Seite wahnsinnig, denn ohne irgendwelche Beschreibungen oder Emotionen einfließen zu lassen, entsteht alleine durch das Kopfkino das Prickeln der beiden und DAS IST SO GUT! SO UNGLAUBLICH GUT!

Und teilweise dachte ich mir, dass ich mir das nur einbilde, aber es war echt!

Ich bin so neidisch auf Erin Bowman, dass sie so etwas schreiben kann!

  • BRUTALITÄT!

Wie gesagt: Für dieses Buch braucht man starke Nerven.

Ganoven werden erschossen, Saloons abgebrannt, Menschen aufgeschlitzt, sehr viele Schüsse abgegeben und Unschuldige gehängt.

Es geht nicht süß zu, aber ES IST SO GUT!

Das meiste davon kommt völlig unvorbereitet und überrascht dementsprechend, aber es passt in das Setting und niemand kann der Autorin absprechen, dass es sowas im Wilden Westen nicht gegeben hätte.

  • Es hält genau das, was es verspricht!

Ich stand nachher vor meinem Bücherregal, sah auf das Buch und dachte mir: Dieses Buch hält genau das, was es verspricht.

Wisst ihr, wie selten das vorkommt? Entweder das Buch kann nix bis Durchschnitt, oder aber es ist der totale Overachiever. Aber das genau das rauskommt, was der Klappentext verspricht? Und was ich mir vorgestellt habe? EXTREM SELTEN!

Aber dieses Buch tut genau das, was es machen soll und noch ein ganz klein wenig mehr.

Genauso sollte es sein.

Ich danke Erin Bowman dafür, dass ich wieder weiß, wie Bücher mich mit der simplen Sachlage, dass sie das halten, was sie versprechen, umhauen können. Danke.

NEGATIV

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  • Mal wieder: Es war mir viel zu kurz!

Knapp 300 Seiten sind doch wirklich keine angemessene Länge für ein so gutes Buch! Von guten Büchern will ich zwar prinzipiell immer mehr, egal wie lang sie sind, aber dieses hier: ICH WILL MEHR DAVON! MEHR WILDER WESTEN! MEHR KATE! MEHR JESSE! GENERELL MEHR!

*seufz* Bei guten Büchern ist das Ende einfach immer viel zu schnell da…

  • MIR FÄLLT NICHTS EIN!

Ich habe wirklich lange überlegt, aber mir sind keine negativen Punkte mehr eingefallen. Was ein riesiger Pluspunkt ist! Denn wenn ich keine Fehler finden kann, heißt es einfach nur, dass mich das Buch vollkommen überzeugen konnte! Und das war selbst für mich eine kleine Überraschung.

Ich habe keine negativen Kritikpunkte.

Zieht euch das mal rein! Kein Gemecker! Wahnsinn!

fazit

Ein tolles Buch, was mich wieder daran erinnert hat, wie es ist, ein Buch in die Hand zu nehmen und genau das zu bekommen, was man sich erhofft hatte und wie es angepriesen wurde. Gibt es hier eine epische Rachemission? HELL YES! Gibt es durchgehende Spannung? OH YEAH! Coole Verfolgungen durch die Wüste? YEP! Muchomuch Pferdeaction? YEAY! Kartenspielen im Saloon? WOOH! Einsame und staubtrockene Wüsten und Western-Dörfer? HECK YES! Und natürlich darf man nicht die kleine Liebesgeschichte und das unbeschreibliche Western-Feeling vergessen! Love it!

Ein Buch, was einem das gibt, was man haben will und trotzdem noch ein wenig mehr, in dem es Gedanken über Religion, Schuld und das Leben einbringt und mit einem coolen Plottwist aufwartet!

Absolut zu empfehlen!

Tintenkleckse_5

5 von 5 Tintenklecksen!

 

17 Comments

  1. Pingback: [Monatsrückblick] Dezember 2016 – Ink of Books

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