Rezension: Wen der Rabe ruft

Kurzinfo:

  • Autor: Maggie Stiefvater
  • Genre: Roman
  • Verlag: script5
  • Seitenzahl: 464 S.

Kurzbeschreibung:

Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird. Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?

Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater

Eigene Meinung:

Hallöchen Popöchen, meine lieben Freunde!

Nach dem ich Maggie Stiefvaters erfolgreichste Reihe mit dem ersten Band “Nach dem Sommer” begonnen hatte, dachte ich, ich hätte die Autorin vollkommen aufgegeben. Denn “Nach dem Sommer” war wirklich nicht herausragend und zeitweise sehr langweilig geschrieben.

Als es “Wen der Rabe ruft” aber günstig bei Arvelle zu erstehen gab, fasste ich mir ein Herz und legte mir das Buch vor allem wegen diesem hinreißenden Cover zu.

Ich war wirklich beängstigt und hoffte, dass es nicht in einer Vollkatastrophe enden würde.

Ich hatte mich ja so getäuscht!

+ Charakterisierung

Stiefvater schafft es irgendwie, ihren Charakteren Tiefe zu verleihen, einfach nur, indem sie sie von anderen Charakteren beobachten lässt. Das ist faszinierend und gibt Vertrauen in ihre literarischen Fähigkeiten.

Die Besonderheiten jeder Figur lassen sie mehr als nur plastisch und reell erscheinen. Jede Figur hat ihre Besonderheiten und diese machen diese Geschichte zu einem besonderen Erlebnis.

+ Schreibstil

Stiefvaters Schreibstil ist zwar langsam und etwas schleppend, aber sie nimmt sich Zeit und gibt sich viel Mühe, alles metaphorisch zu erklären oder die Umgebung gt zu beschreiben. Der Schreibstil ist, obgleich seiner Längen, etwas Besonderes. Man muss sich Zeit dafür nehmen und kann nicht einfach so durchrennen. Und trotzdem ist es möglich, dass sich Spannung aufbaut und der Leser gespannt folgt.

+ Idee

Die Idee, eine europäische Legende und Mythen in das moderne Amerika zu verfrachten ist zwar nicht neu, wird aber trotzdem eher weniger bedient. Lieber bedient man sich da den klassischen Mythen von Feen, Hexen, Vampiren ud Werwölfen oder die Mythologien der Römer und der Griechen.

Nicht so Stiefvater. Sie traut sich auf dieses Gebiet und erschafft Orte und Zusammenhänge rund um den verschwundenen König Endovier. Die Suche nach ihm fesselt schnell nicht nur Blue, sondern auch den Leser. Obwohl jeder ein anderes Motiv hat, um nach ihm zu suchen, eint diese Suche die Charaktere und gibt der Geschichte ihren roten Faden.

+ Magie in der Geschichte

Wie schon gesagt: Stiefvater bedient sich einer malerischen Beschreibung der Vorgänge. Und dies tut sie auch bei allen magischen Dingen dieser Geschichte. Sie nimmt sich Zeit und beschreibt ausführlich und wunderschön die Magie der Ley-Linie. Dies bezaubert einen und weitet diesen Zauber auch auf diesen aus.

+ Freundschaft zwischen den Protagonisten

Obwohl Blue erst relativ spät zu der Suche der Raven Boys stößt, wird immer schneller klar, dass sie einfach dazugehört. Die Freundschaft zwischen den Jungs ist ebenfalls sehr tief und aufopfernd, auch wenn jeder so seine Eigenheiten hat. Besonders die Beziehung zwischen Blue und Noah war süß und man hat gemerkt, wie Blue sich in die neue Gruppe einfinden muss. Sie ist einfach das fehlende Rad am Wagen gewesen und lässt nun den Wagen immer schneller rollen. Die Suche nach Endovier und das Wohnen in Ganseys Fabrikgebäude schweißt sie noch mehr zusammen und schärft das Vertrauen.

+ Cover

Seien wir doch mal ehrlich: Es ist einfach großartig! Besser geht fast nicht! Und ich denke, dass die Nächsten Cover genauso schön sind! 😀

+ Haufenweise neue Einfälle

Viele Situationen habe ich so noch nicht gesehen: Das Tagebuch von Gansey, Blues weiblich überfülltes Haus, der Rabe auf dem Feld, das Fabrikgelände, Chainsaw, die Einrichtung des Hauses, der magische Wald, die Latein sprechenden Bäume und und und….

Einfach ein Paradies für Fantasie!

– Etwas langsam

Leider leider geht die Geschichte erst am Ende richtig los und die Story plätschert sonst nur so vor sich hin. Dies ist zwar meistens auch schön, aber manchmal auch entnervend und etwas anstrengend. Wenn es ein wenig flotter würde, dann wäre alles in Ordnung und ich denke, dann könnte man es glatt in einem Rutsch durchlesen!

– Es passiert nicht sehr viel

Wenn man sich Zeit zum Beschreiben und Charakterisieren gibt, dann muss man natürlich ein wenig an Story und Begebenheiten einbüßen. Dies ist zwar schade, aber dafür ist es ja eine vierteilige Reihe und ich denke, es wird noch mehr passieren!

– Manche Charaktere gehen unter

Damit meine ich vor allem Rowan, denn seine Gedanken gehen sehr unter und er bleibt als einziger etwas blass. Aber ich habe gehört, dass ihn im nächsten Band mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird! Das finde ich sehr gut, hoffe aber, dass Blue und Gansey darunter nicht leiden müssen.

– Motive manchmal unklar

Die Jungs suchen zwar alle nach Endovier, aber man versteht nicht unbedingt, warum eigentlich. Ganseys Motiv wurde auch relativ spät klar, aber Adams Motive sind mir immer noch schleierhaft, genauso wie Rowans. Hoffe, dass sich das noch legt!

Insgesamtwertung: 4 Tintenkleckse

Fazit: Ein magisches und faszinierendes Abenteuer voller Freundschaft und einer Suche nach einem verschollenen König! Bin gespannt auf die Fortsetzungen.

 

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