17 – Das erste Buch der Erinnerung – Süß, kurzweilig und witzig

Nachdem mich das letzte Buch des Autorenduos Rose Snow (aka Anna Pfeffer) so sehr begeistern konnte, wollte ich natürlich unbedingt auch ihr neuestes Werk lesen und weil ich die beiden auf der Frankfurter Buchmesse getroffen habe, haben wir auch gleich ausgemacht, dass ich auch das nächste Buch der beiden lesen darf!

(*hust* >>>HIER<<< könnt ihr die Rezension zu “Für dich solls tausend Tode regnen” finden! *hust*)

Nun also “17 – Das erste Buch der Erinnerung”, welches der erste Band ihrer neuen Trilogie ist und mich trotz seiner Kürze von sich überzeugen konnte!


bibliographische-daten

  • Autor: Rose Snow
  • Genre: Romantasy, Jugendbuch, Fantasy
  • Verlag: Selfpublisher
  • Seitenzahl: 275 S.

kurzbeschreibung

Seit Jo denken kann, zieht sie mit ihrem Vater von Ort zu Ort, fast, als wären sie auf der Flucht.

Als er ihr eröffnet, dass sie nun ausgerechnet im nasskalten Hamburg sesshaft werden sollen, hält sich ihre Begeisterung in Grenzen. Bis sie in ihrer neuen Schule zwei gutaussehenden Jungs begegnet, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Adrian, der Jo bewusst auf Distanz hält, und Louis, der sich offensichtlich für sie interessiert.

Die zwei Jungs verbindet eine geheimnisvolle Rivalität, die Jo nicht zu deuten weiß – aber noch weniger versteht se, was gerade mit ihr selbst los ist. Was für Bilder tauchen plötzlich in ihrem Kopf auf? Hat sie Halluzinationen? Oder sind das tatsächlich fremde Erinnerungen, in die sie kurz vor ihrem 17. Geburtstag auf einmal blicken kann?


snow_17_das-erste-buch-der-erinnerung


Vielen Dank an die beiden Autorinnen, dass sie mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben!


eigene-meinung

POSITIV

  • Kurzweilige Geschichte

Wie gesagt: Die Geschichte ist sehr kurz. Gerade mal 275 Seiten lang ist dieses Büchlein. Das tut ihm aber nichts ab, denn bekanntlich liegt ja auch meistens in der Kürze die Würze.

Wo also andere Autoren ihre Bücher auf um die 400 Seiten strecken, damit sie ins Schema passen, wurde diesem Buch hier einfach die Kürze belassen, ohne dabei zu lang und auch langatmig zu werden.

Die Geschichte ist sehr kurzweilig, hält sich nicht zu lange an gewissen Sachverhalten auf, hetzt aber auch nicht von Schauplatz zu Schauplatz, sodass eine tolle Bewegung in den Roman kommt, der die Seiten wegfliegen lässt.

  • Flüssiger Schreibstil

Wie schon beim letzte Buch erwähnt, kann man überhaupt nicht merken, wo welche Autorin anfängt und wo sie wieder aufhört. Die Schreibstile gehen ineinander über und man kann gar nicht unterscheiden, wo denn nun der Schlussstrich ist.

Dazu hat man auch keine Zeit, denn die beiden schicken einen auf die wilde Fahrt durch ihren Roman, die aufgrund des tollen Schreibstils auf keiner Seite zu lang wirkt und immer wieder neuen Schwung in die Geschichte bringt.

Und auch wenn ich diesen Stichpunkt sonst eigentlich immer einstreue, wenn ich keine Ahnung mehr habe, was ich denn schreiben soll, ist der Schreibstil hier wirklich hervorzuheben!

  • Tolle Charaktere

Das mag wie ein sehr generischer Stichpunkt erscheinen, allerdings mochte ich die vorgestellten Charaktere wirklich!

Von Jo und ihrer hilfsbereiten, mutigen und positiven Art, die sofort ansteckt, über ihren Vater, der alles für sie tun würde, über ihren neuen Stiefbruder Finn, der ein totales Arschloch sein kann, aber sich schließlich doch für Jo erwärmen kann.

Außerdem gibt es da noch Conny, die immer mit Karotten auf Instagram posiert und mit ihrem verrückten Kleidungsstil und ihren verkörperten Werten eines der Highlights dieses Buches war!

Und dann hätten wir da natürlich noch die beiden Jungs, die aber sowas von unterschiedlich sind! Adrian, der verschlossen und dunkel ist, während Louis alles immer ausplaudert und ganz offensichtlich an Jo interessiert ist.

dav

  • Witzige Konstellationen

Rose Snow sind ja für ihre unaufdringliche Art des Humors bekannt und auch hier beweisen sie einmal mehr, was sie alles drauf haben.

Viele witzige Konstellationen entstehen, in dem zwei Charaktere aufeinander geworfen werden, die sonst gar nichts miteinander zu tun hätten.

Außerdem werden immer wieder sarkastische Kommentare mitten in die Handlung hinein geworfen und lockern so die Handlung auf.

Diese Form des überraschenden und subtilen Humors ist mir viel lieber als viele Bücher, die einfach mitten auf die 12 hauen.

I LIKE!

  • Viele angesprochene Themen (Patchwork, Selbstvertrauen, etc.)

In diesem Buch wird trotz des Humors und der Kurzweiligkeit auch ein ganz großes Problem vieler Teenager angesprochen: Selbstvertrauen und die eigene Selbstwahrnehmung.

Das finde ich wirklich super und durch die Repräsentation von Conny und ihrer Probleme mit sich selbst wird auch klar, warum es wichtig ist, über dieses Thema zu reden. Zwar wird nicht ausführlich dazu referiert, aber man beginnt schon, sich seine Gedanken zu machen!

Außerdem wird auch die immer häufiger auftretende Patchwork-Familie angesprochen, die in diesem Buch zu Anfang weder gewollt noch beabsichtigt ist.

Der Umgang der unfreiwilligen Verwandten und Mitbewohner ist sowohl lustig als auch belehrend, weil es zeigt, wie Zusammenleben trotz aller Differenzen doch funktionieren kann.

  • Kribbelnde Liebesgeschichte

Außerdem gibt es natürlich auch noch eine Liebesgeschichte, die hier auch mehr Platz einnimmt, denn es hat ja nicht umsonst das Level der Romantasy aufgedrückt bekommen.

Die Liebesgeschichte ist super prickelnd und auch wenn ich es eigentlich bevorzuge, dass Beziehungen sehr viel Zeit haben, um sich entwickeln zu können und glaubwürdig zu erscheinen, ist es hier doch schön gelöst, denn die beiden laufen sich immer wieder über den Weg, hängen aber nicht 24/7 aufeinander und belagern sich förmlich.

So wird jedes Treffen außergewöhnlich und auch toll gestaltet, denn man wünscht sich jederzeit, dass etwas mehr passieren könnte.

Snow_17_Das erste Buch der Erinnerung_4.jpg

NEGATIV

  • Ungeklärte Fantasy-Elemente

Also ich kann es ja nicht so richtig leiden, wenn am Ende des ersten Bandes immer noch nicht geklärt ist, womit wir es zu tun haben.

Ich verstehe schon, dass der fiese Cliffhanger dazu verleiten soll, das nächste Buch zu lesen, aber trotzdem mag ich es nicht, wenn ein Buch nicht für sich allein stehen kann und alles Nötige für den Leser bereitstellt, damit er entscheiden kann, ob er weiterlesen will.

In diesem Fall hätte ich es wirklich gut gefunden, wenn wenigstens kurz erwähnt würde, was es denn nun mit den beide Jungs auf sich hat.

  • Zu kurz

Das ist immer ein Punkt an Rose Snow / Anna Pfeffer Büchern: Sie sind mir zu kurz. Einem Lesewurm, dem 400 Seiten schon als kurz vorkommen, sind 275 Seiten einfach zu wenig und auch wenn es kurzweilig ist, hätte es an manchen Stellen schon ein wenig mehr Ausführlichkeit vertragen können und vor allem ein bisschen mehr Handlung einbauen können.

dav

  • Manche Entwicklungen viel zu schnell

Wie gesagt: Ich finde es toll, welche verschiedenen Konstellationen entstehen und welche Themen daraus entstehen, die behandelt werden.

Allerdings gingen es mir zu schnell, dass in Nullkommanichts Freundschaften geschlossen wurden, Feindschaften auf immer besiegelt und alle Verhältnisse klar nach gut und böse aufgeteilt wurden, wobei die zwei Jungs klar außen vor gelassen wurden.

Manche Witze oder kurze Unterhaltungen führten schon zu einem völlig anderen Verhältnis der Figuren, was gelinde gesagt sehr euphemistisch ist.

  • Liebesgeschichte nicht ganz ernst zu nehmen (DREIECKSGESCHICHTE!)

*seufz* Und da kommen wir zum größten Manko: Es gibt eine Dreiecksgechichte. Also im Prinzip ist klar, wer das Rennen machen wird und es ist auch kein Hin und Her zwischen den beiden Jungs, aber trotzdem ist und bleibt es eine Dreiecksgeschichte, die ich absolut nicht leiden kann, egal wie toll sie sein mag.

Ich mag es einfach nicht und die Gefühle füreinander können sich in der kurzen Zeit leider nicht richtig entfalten oder entwickeln, was ich sehr schade finde.

fazit

Ein süßer, witziger und schnelllebiger Roman, der von sarkastischen und ironischen Kommentaren lebt und seine Charaktere super in Szene setzt. Viele aktuelle Probleme von Jugendlichen werden angesprochen und es gibt einen originellen Fantasy-Aspekt. Die Liebesgeschichte ist auch toll gemacht, auch wenn sie leider eine Liebesgeschichte enthält und die Gefühle sich nicht richtig entfalten können. Außerdem ist es mir (schon wieder) zu kurz! 😀

tintenkleckse_4

4 von 5 Tintenklecksen!

 

4 Comments

  1. Pingback: Rezension: "17 - Das erste Buch der Erinnerung" von Rose Snow - Buchhaim

  2. Pingback: [Monatsrückblick] Dezember 2016 – Ink of Books

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*