Blutrünstige Einhörner? | “Die Clans von Cavallon” von Kim Forester | Rezension

Heute geht es mal wieder um ein Buch, was eher für jüngere Leser gedacht ist. Als ich allerdings hörte, um was genau es sich in diesem Buch dreht, war ich sofort Feuer und Flamme! Denn um was geht es: Einhörner. Aber nicht ganz normale Einhörner! Sondern Einhörner, die blutige Kriege führen! Richtig gehört! Wie cool ist das denn bitte?

Ach ja und es gibt auch noch Zentauren und Pegasi und Kelpies und die Menschen sind unter den Zentauren gestellt und sind nur ihre Diener.

UND DIESE EINHÖRNER HALTEN SKLAVEN! (Okay, das klingt sehr aufgeregt, obwohl das eigentlich nichts Positives ist, aber alleine DIE IDEE! HOLY!)

(Das Buch hat mir übrigens auch ganz gut gefallen 😀 Lest hier, warum!)


Bibliographische Daten

  • Autorin: Kim Forester
  • Genre: Fantasy, Kinderbuch
  • Verlag: Arena
  • Übersetzerin: Ulrike Köbele
  • Seitenzahl: 305 S.
  • ISBN: 978-3-401-60311-7

Kurzbeschreibung

 Die große Saga von Pferden und Menschen

Die erbitterten Feindschaften zwischen den Clas von Cavallon kennt Sam Quicksilver nur aus Legenden. Mit seinen Einhorn- und Zentaurenfreunden lebt er friedliche in der Freien Stadt. Kriegerische Einhörner oder gar einen blutrünstigen Pegasus hat er noch nie gesehen.

Doch am Jubiläumstag des Friedenspakts kippt seie Welt aus den Fugen: Albtraumhafte Kreaturen greifen die Stadt an. Sie sehen aus wie Pegasus – dabei gelten diese als ausgestorben! Sam bleibt nur die Flucht in die wilden Lande, wo Gefahren lauern und die düsteren Legenden von Cavallon ihren Ursprung haben…


Vielen Dank an den Arena-Verlag für das Rezensionsexemplar!



Eigene Meinung

POSITIV

  • ALTER! KÄMPFER-EINHÖRNER!

Ok, ich muss mich an dieser Stelle ein wenig wiederholen: Aber es gibt fucking Kämpfende Einhörner, die Menschen mit ihren Hörnern aufspießen wollen! (Keine Sorge, so explizit wird dieses Kinderbuch natürlich nicht!)

Ich fand das Konzept von kämpfenden Einhörnern, die wohl damaligen Spartanern nachempfunden sind und den bösen Pegasus, die mehr wie Fledermaus-Pferde aussehen, so unfassbar toll, so unfassbar neu und als Pferdeliebhaber mit einem Hang dazu, fluschige Einhörner irgendwie langweilig zu finden, finde ich dieses Konzept immer noch viel zu gut!

  • Das System der verschiedenen Pferderassen!

Ich dachte ja nicht, dass es möglich ist, ein Gesellschaftssystem aufzubauen, in dem die verschiedenen Klassen durch Pferde repräsentiert werden, aber das geht! Und für ein Kinderbuch ist es erstaunlich komplex!

Die Zentauren sind die Denker und Verwalter des ganzen Reiches, die Einhörner leben in Kriegerstaaten, die eigentlich alles mit Gewalt lösen wollen, die Menschen sind die Diener der meisten Pferderassen, es gibt Gebiete, in denen man friedliche zusammen lebt und Gebiete, in denen sie komplett verfeindet sind. Die Pegasi sind eigentlich seit dem Krieg verhasst und ausgestorben, aber als sie zurückkehren, ist alles außer Kontrolle. Ach ja und die süßen Kelpies – also Unterwasserpferde – sind friedliebende Geschöpfe, die sich schlichtend einmischen. So unfassbar cool!

  • Die ernsten Themen für Kinder

In diesem Kinderbuch gibt es daher natürlich auch ernstere Themen. Beispielsweise leitet ein Kind eine Kindergang, ein Junge wird von Einhörnern entführt und muss sich durchschlagen und ein Junge wird ausgestoßen und eingekerkert, weil er eine Nachricht vom vermeindlichen Feind überbrachte. Alle diese Geschichen sind allerdings Geschichten von guten Kindern, die die Hoffnung nicht verlieren, genau wissen, was sie können und auch noch versuchen die Welt zu retten! Ernste Themen für Kinder, die ohne unnötige Grausamkeit behandelt werden und dabei auch noch beibringen, wie man für sich selbst und andere eintritt! So unglaublich gut!

  • Immer wieder verschiedene Themen und auch Action!

Da wir hier zwischen verschiedenen Charakteren wechseln, erleben wir auch viele verschiedene Themen mit wie ein heraufziehender Krieg, eine Korruption der herrschenden Klasse, eine Herde auf der Flucht vor ungerechter Behandlung und sehr sehr viele andere Dinge. Da es sich bekriegende Rassen gibt, gibt es natürlich auch immer mal wieder actionreiche Fluchtszenen, intelligente Schachzüge, um Gegner Schachmatt zu setzen und viele andere Actionszenen, die immer wieder mit anderen Stimmen erzählt werden, was sie absolut mitreißend macht!

  • Verschiedene Erzählstränge!

Wie ich schon erwähnte, gibt es in diesem Buch mindestens vier unterschiedlich Erzählstränge aus vier unterschiedlichen Blickwinkeln, die das ganze Geschehen gut in den Kontext setzen und von verschiedenen Seiten beleuchten! Ich liebe es, wie man jedem Erzähler anmerkt, dass er anders redet und denkt und seine Prioritäten anders setzt, beispielsweise seine Familie, seine Freundschaft oder seine Freiheit! Die Stränge mischen sich auch super gut, sodass man immer mal wieder gute Abwechslung in den Schauplätzen hat!

  • Ein mitreißender Schreibstil!

Kinderbücher sind ja gerne etwas seichter geschrieben, aber dieses hier hat es wirklich in sich! Ich liebe es absolut, dass mich der Schreibstil blitzschnell durch die knapp 300 Seiten gezogen hat und mich auch am Esstisch davon abgehalten hat, das Buch wegzulegen! Ich fand es super, wie sich darin Emotionen und Geschehnisse mischen und man immer sofort erfahren will, was als nächstes passiert!

NEGATIV

  • Ein bisschen zu viel an manchen Stellen

So schön mehrere Sichtweisen und ein komplexes System auch sind, so fand ich teilweise die Entwicklungen ein bisschen zu schnell abgehakt oder sie erschienen zumindest so, weil man von dem Charakter keine Ruhepause erlebt hat, sondern diese nur mit anderer Action der anderen Erzähler gefüllt hatte. Das fand ich schade, denn ein paar Verschnaufpausen sind auch in der Spannungskurve eines Buches wichtig!

  • Teilweise unrealistisch einfache Lösungen

Hatte ich erwähnt, dass in diesem Buch einfach so eine ganze Armee unter einer Lawine begraben wird und man überhaupt nicht den Eindruck hat, als wäre das eine schwere Aufgabe oder komplett unrealistisch gewesen? Ich glaube, dass die Autorin teilweise sehr unfaire Karten gegeneinander ausspielt, was natürlich Spannung erzeugt, aber bei den einfach präsentierten Lösungen dann leider einfach nur enttäuschend ist.


Fazit

Ich kann dieses Kinderbuch wirklich empfehlen! Nicht nur wegen der unfassbar coolen Prämisse, sondern auch, weil ernste Themen kindergerecht vermittelt werden und dazu noch mit verschiedenen Erzählern und der gewissen Dosis Coolheit unterstrichen werden. Ich liebe das System und den Plot sehr und man kann sich quasi gar nicht von dem Buch lösen! Ich kann es nur empfehlen, obwohl es manchmal ein wenig zu viel Action hat und manchmal sehr unrealistische Lösungen abbildet.

4 von 5 Tintenkleckse
 

4 Comments

  1. Pingback: „Clans von Cavallon (1) – Der Zorn des Pegasus“ von Kim Forester – Nicht noch ein Buchblog!

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