#BUBLA17 – Bitte was?

Hä? Was ist denn ein #BUBLA17?

Mittlerweile weiß wohl das gesamte Bloggeruniversum Bescheid: Es gibt einen Preis für uns Buchblogger! Der “Buchblogaward 2017” (Kurz: #bubla17) ist angekündigt, die Longlist, für die man sich bewerben konnte, ist draußen und nun kann man voten!

Was mich daran stört, was meine Verbesserungsvorschläge sind, was mich daran noch viel mehr stört, was ich daran toll finde, für welche Blogs ich ganz stark die Fahne schwenke und was ich mir eigentlich über alles wünsche: All das kommt jetzt!


(Design by: Freepik.com)


Devise: Beobachten und Abwarten

Ich habe mir dank Unianfang und zwei Auftritten (also eigentlich unfreiwillig) drei Tage Zeit genommen, um das Geschehen rund um den Award zu beobachten.

Was sofort auffiel: Sobald die Longlist raus war, hat jeder auf seinen Social Media-Kanälen seine Links gepostet, für sich Werbung gemacht und natürlich auch für andere gestimmt.

Einige machten und machen das mit mehr oder mit weniger Penetranz und das ist auch ihr gutes Recht. Was mich daran aber trotzdem stört, ist, dass die sonst schon so auf sich selbst fokussierte Buchbloggerwelt, sich selber zerfleischt. Zwar nicht öffentlich, aber durch die Vergleiche, wie viele Votes man hat, wie viele Likes man bekommt, ist man noch mehr unter Leistungsdruck als sonst eh schon.

Dass nun gestern auch noch ein Fall aufgetaucht ist, in dem jemand unter allen, die für ihn voten ein Buch verlost, ist der Gipfel dieser heillosen Selbstvermarktung, die uns wohl in der ersten Hälfte dieses Monats befallen wird.

Meine Sorge ist einfach, dass dies Kerben in die Community schlagen wird, die schwer wieder zu kitten sind. Es bringt die dunkelsten Seiten der Menschen zum Vorschein, die Missgunst, das Hecheln nach Likes, mehr Followern und endlich ein wenig Anerkennung. Das dann einige auch noch gesagt haben, dass die Sache mit der Verlosung doch ok sei, es ginge schließlich darum, wer seine Follower am besten mobilisieren kann, ist absoluter Mist.

Warum? Weil gerne mal vergessen wird, dass die Zielgruppe und die Leser von Buchblogs zu großen Teilen andere Blogger sind. Nicht verschiedene Fangruppen wie vielleicht bei großen Musikern oder YouTubern. Wir sind unsere eigene Community, was es schon schwer genug macht, einen Preis auszuschreiben.

Was mich dazu bringt, wieso ich so still war: Ich habe beobachtet und beobachtet und fühle mich einfach nicht mehr wohl. Ich fühle mich nicht wohl, nach Likes zu betteln, aber noch mehr hasse ich es, meinen liebsten Menschen dabei zusehen zu müssen, wie sie entweder in Aufmerksamkeitsgeilheit ersticken oder von den Schreien der anderen zerdrückt werden.

Es sollte ein spannender Wettkampf werden, aber doch keiner, in denen wir alle alles über Bord schmeißen, was uns alle zum Bloggen gebracht hat und uns dort hält.


Alles, was zählt ist im Prinzip die Reichweite. Schlechte Blogs können eine riesige Followerschaft haben, das macht sie noch lange nicht gut oder relevant. Und auch wenn es eine Jury gibt, die Qualität bewertet, wird diese doch überflüssig, so lange bis zur Shortlist die Reichweite alleine bewertet wird. Und wenn dann unzählige gute Blogs, die es verdient hätten, als bester Blog ausgezeichnet zu werden, aufgeben, sich streichen lassen oder nur beobachten wollen, habe ich das Gefühl, dass der Sinn des Awards völlig verfehlt wird.

Nur weil jemand keine “Social Media Schlampe” (Zitat Bücherkrähe) ist und sich immer und überall vermarktet, heißt das nicht, dass sein Blog schlecht ist oder nicht auf die Shortlist gehört. Einige unserer besten Blogs werden von Introvertierten geführt, die nun keine Lust mehr auf den ganzen Trubel haben. Ziel gründlich verfehlt.


Was könnte man also besser machen, was hätte man bedenken müssen?

Vieles. (Aber: Alles nur meine Meinung, I am free to discuss)

Die Longlist ist zu “long”, die Shortlist zu “short”.

Warum war es denn eigentlich so geregelt, dass man sich selbst einreicht? Wer hat das beschlossen? Das feuert den Wettkampf eh noch mehr an! Why? Sobald man von anderen eingereicht werden muss, ist es viel gemeinschaftlicher, viel besser und viel schöner. Außerdem könnten dabei im Hintergrund Kriterien angelegt werden, um es auf die Longlist zu schaffen, die nicht nur sind, dass man überhaupt einen Blog hat und diesen regelmäßig führt.

Außerdem: Warum nur zwei Preise? Einen für einen “normalen” Blog und einen “Sonderpreis”.

Das reduziert unsere unglaublich heterogene Bloggergemeinschaft doch im Prinzip nur auf: Bloggt klassisch und bloggt auf einer Social Media-Plattform. Warum?

Warum nicht ein Preis für den besten Blog, einen für Instagram, Facebook, Twitter und YouTube? Warum nicht einer für Thriller, Fantasy, Liebesromane, Belletristik, Sachbuch und Kochbuch?

Warum nur zwei für über 1000 Blogs, die sich meist alleine von ihren Themen nicht miteinander vergleichen lassen können?

Dann: Warum nur 7 Blogs auf der Shortlist? Warum nicht 10? 15? Das sind immer noch ziemlich wenige, wenn man sich ALLE Blogs vor Augen führt, die den Kriterien des Buchblog-Awards entsprechen.

Auch das Voting-System ist für mich eher ungünstig gelungen, es scheint immer wieder Probleme damit zu geben, allerdings hätte ich dort keine konkreten Verbesserungsvorschläge.


Und bevor mir hier irgendwer kommt von wegen ich wäre nur neidisch oder sauer, dass ich nicht so viele Votes habe: Nö. Wie gesagt, nach dieser riesigen Selfpromotion habe ich grundlegend die Lust verloren. Und ich mag es nicht, wenn Dinge von ihrem Grundgedanken so grundlegend abrücken.


Meine Favoriten

Da ich mich nicht auf eine Shortlist von 7 Blogs beschränken kann und will, werde ich hier einfach mal alle Blogs aufzählen, die meiner Meinung nach MINDESTENS den Platz auf der Shortlist verdient haben!

(Dieser Part ist inspiriert von dem Beitrag der wunderbaren Tati von Bücherquatsch! >>HIER<< könnt ihr ihre Tipps nachlesen, die sich auch wirklich lohnen!)

BÜCHERKRÄHE soll auf diese verdammte Shortlist, weil sie eine Bloggerin ist, die sich in ihrer Nische nicht nur fest eingelesen, sondern auch gebloggt hat und daraus nicht nur die coolsten Aktionen startet, sondern immer wieder auch zeigt, dass man nicht Mainstream sein muss, um unfassbar cool zu sein. Verdammt will ich sein, wenn sie nicht einen der tollsten Blogs überhaupt hat.

GOLDBLATT hat den Platz sowas von verdient, weil es einer der schönsten Blogs ist, den wir haben, weil Rebecca nicht nur cool und frech, sondern auch beherrscht sein kann. Ihre Rezensionen sind richtige Goldstücke (Haha!) und ich will sie nie mehr missen. (Ich meine, habt ihr mal ihren Instagram-Account gesehen?!)

CHAOSKINGDOM hat es nach all ihren Bemühungen einfach nur verdient. Vera ist lieb, nett und einfach eine coole Socke, die ihre Klappe aufmacht, wenn es wichtig ist, und Artikel veröffentlicht, die ich immer gerne lese. Und das nicht nur, weil sie Cosplay und Bücher verbindet!

STEHLBLÜTEN MUSS DADRAUF! Muss ich das eigentlich begründen? Ihr Blog ist wunderbar, auf dem Boden geblieben, sie veröffentlicht wunderschön geschriebene Artikel, hat stark ausgeprägte Meinungen und schreckt nicht davor zurück, sie kundzutun. Außerdem ist sie einfach ein Engel.

WHO IS KAFKA aus allen erdenklichen Gründen. Saskia hat einen wunderschönen Blog, einen wahnsinnig guten Buchgeschmack, einen mega tollen Instagram-Account und generell viel mehr Ahnung von allem, als wir alle. Ihre Artikel sind wahre Schätze!

LITERATOURISTIN, weil Bianca eine kleine lustige Bloggerin ist, die immer ganz klare Meinungen hat, die allerbesten Blogtouren organisiert, nicht vor Gegenwind zurückschreckt und immer engagiert ist!

JULIA’S WUNDERLAND weil die über quasi ALLES bloggende Julia einfach ein Schatz ist! Ihre Red Rising-Obession ist wahnsinnig ansteckend, ihr “Wort zum Sonntag” ist immer einen Blick wert und ihre Serien- und Filmreviews lese ich neben Rezensionen am allerliebsten! (Außerdem ist sie einfach ein Herzblatt! Ernsthaft, lest ihren Blog!)

STERNENBRISE weil sie einen ungewöhnlichen Buchgeschmack hat, immer eine tolle Freundin ist, wenn man jemanden zum Reden braucht, sich immer wieder die Mühe macht, Neulingen etwas zu erklären und generell einfach einen verdammt guten Blog führt.

HERR BOOKNERD, weil es Fabian ist, der auf den Tisch haut, Bücher zerreißt oder in den Himmel lobt, die Bloggercommunity immer wieder aufmischt und dabei immer wieder Gegenwind und Beleidigungen auf sich nehmen muss. Fabian, du bist einzigartig und grandios!


Und zum Schluss: Ich

Und nun kommt der Teil, der bei einigen dafür sorgen wird, dass sie sich einfach nur schütteln wollen: Am allermeisten wünsche ich mir eigentlich, dass ich selbst auf der Shortlist lande. Wie jeder andere auch.

Aber es wäre einfach so eine tolle Bestätigung dafür, was ich hier abziehe, was ich hier versuche zu liefern, was mich antreiben würde.

Dieser Blog existiert noch nicht annähernd so lange, wie manch andere Blogs und ich will mich auch nicht mit ihnen vergleichen, aber das wäre so eine tolle Bestätigung des absoluten Wahnsinns, der hier abgeht.

Außerdem will ich auch zeigen, dass Blogs über Jugendbücher und Fantasy nicht immer nur flauschig sein müssen, sondern auch auf den Tisch hauen können.

Daher, auch wenn ich weiß, wie sehr es nervt: Ich würde mich so unendlich über jeden Daumen beim Buchblog-Award freuen!

Hier kommt ihr direkt zu meiner Abstimmung!


Was denkt ihr vom #bubla17? Für wen stimmt ihr?
 

23 Comments

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