Was ist hier eigentlich los? | Eine Sommerpause

Wer mir auf Twitter oder Instagram folgt, wird es schon mitbekommen haben: Irgendwas ist los. Irgendwas ist anders.

Heute will ich euch zeigen, was genau los ist. Und wieso hier eine Weile Ruhe einkehren muss, da sonst mein Kopf explodiert.


Mir geht es momentan nicht gut. Das haben vor allem Freunde und Follower auf Twitter mitgekriegt, wo ich mich regelmäßig darüber austausche und einfach meinen Frust rauslasse, wenn mir alles zu viel wird.

Denn ich habe mich schlicht und ergreifend überarbeitet. Ich habe mir keine Pausen mehr gegönnt und wenn doch waren sie von meinem Körper erzwungen und glichen fast schon einem Körper.

Über das letzte Semester hatte ich immer mehr das Gefühl, dass ich nicht mitkomme, dass ich für alles zu lange brauche und dass ich generell einfach nur zu blöd für alles bin. Dazu kam, dass die Fächer dieses Semester wirklich sehr schwierig sind und den Druck auf mich absolut erhöhen. Ich habe eigentlich nebenbei noch den Blog hier, ein Online-Magazin, zwei Social-Media Auftritte, mein Training, meine Band und dementsprechend auch Auftritte und Spiele, an denen ich teilnehmen möchte.

Außerdem habe ich immer mehr das Gefühl, dass meine Freundschaften mir entgleiten. Daher möchte ich mich möglichst oft mit ihnen treffen und alles mögliche unternehmen. Dann ist da noch mein fester Freund.

Und die Uni (Vollzeit) und mein Nebenjob, der ebenfalls in der Uni stattfindet.

Ihr seht: Das ist zu viel. Ich stehe auf und habe sofort eine ellenlange To-Do Liste vor mir, die ich unmöglich schaffen *kann*. Dementsprechend wurde ich immer verzweifelter, weil gewisse Dinge immer hinten über fielen, ich Dinge nicht schaffte oder zu viel Zeit auf etwas anderes verschwendete.

Irgendwann zog mein Körper die Reißleine. Ich habe seit Monaten (auch dank Allergie) immer wieder Anzeichen einer Grippe, ich habe Magenprobleme, ich schlafe zu viel und fühle mich trotzdem IMMER nicht fit. Ich war in einer Art nicht endenden Stresszyklus gefangen, in dem sich ALLES schlecht anfühlte. Die Uni, weil ich denke, nichts zu verstehen. Die Arbeit, weil ich dort nicht ernst genommen wurde. Das Lesen, weil ich es machen MUSS und es nicht tue, weil ich es liebe. Der Sport, weil ich ihn immer öfter ausfallen ließ. Schlaf, weil er mir die Möglichkeit nahm, zu arbeiten und trotzdem mein einziger Weg war, dem ganzen Wahnsinn auch nur kurz zu entkommen.

Dazu kam die letzten paar Monate, dass ich gefühlt jedes zweite Wochenende einmal quer durch Deutschland gejettet bin und dabei zwar tolle Menschen (wieder)gesehen habe, dies aber auch nicht zwingend zur körperlichen Entspannung beiträgt.

Wenn man sich selbst nur noch nach Leistung misst, kann man sich zwingend nur selbst enttäuschen.

Dazu kam natürlich auch, dass ich auf Social Media gesehen habe, wie glücklich alle anderen mit ihrem Leben zu sein schienen. Wie viel sie schafften. Wie sie jede freie Minute des Tages nutzten, um ihr Leben zu verbessern.

Und wie ich jeden Mittag völlig fertig nach Hause kam und mich für mindestens eine Stunde im Bett vergraben musste, weil ich sonst umgefallen wäre.

Alles laugte mich aus. Alles war immer nur schnell und unter Stress, ich hatte nicht mehr das Gefühl mein Leben im Griff zu haben und es schien mir drastisch zu entgleisen.

Hinzu kamen einige familiäre Probleme, die hier in den letzten Monaten absolut keinen Stein auf dem anderen gelassen haben, was zusätzlichen emotionalen Stress zu jeder “freien” Minute bedeutet hat.

Ich bin fertig. Innerlich. Ich denke immer, dass man es mir doch ansehen müsste, so sehr wie ich dafür kämpfe, nicht unterzugehen. Und doch scheint es niemand zu sehen, wenn ich es nicht explizit anspreche.

Dementsprechend habe ich mich für die kommende Klausurenphase und vielleicht auch etwas länger zu etwas entschlossen: Ich laste mir den Blog nicht zwingend auf. Es kam eh weniger in letzter Zeit, aber wenn eigentlich etwas kommen sollte, verbucht mein Kopf das sofort als Fehler und ganz schlimmes Versagen.

Daher wird es hier Beiträge geben, wenn ich Lust darauf habe. Vielleicht auch gar nicht.

Und ich bitte euch, das zu verstehen und nicht sofort wegzulaufen.

(Auch im Rest meines Lebens habe ich Änderungen gemacht oder bin gerade dabei sie einzuführen. Nicht mehr selbst so fertig machen. Mich nicht so sehr stressen. Fünfe auch mal gerade sein lassen. Versuchen, nicht in allem immer die Beste sein zu wollen. Nicht immer alles übernehmen. Mich mehr mit Freunden treffen. Mich nicht selbst dafür hassen, dass ich Schlaf brauche und mehr auf meinen Körper hören. Mein Leben mehr durch das Bullet Journal organisieren. Entspannen. Mehr Lachen. Auch mal absagen. Sorgen in meinen Hinterkopf zu schieben. Mir nur vorzunehmen, was auch wirklich schaffbar ist. Und noch so viel mehr.)

In dem dringenden Versuch, das eigene Leben wieder schöner und lebenswerter für mich selbst zu machen.

Eure Anna.

PS: Ich hoffe, dass dieser Post vielleicht auch einem von euch helfen kann. Mit diesen Gedanken seid ihr nicht alleine. Holt euch Hilfe. Redet mit Herzensmenschen. Fragt nach ehrlichen Meinungen. Geht, wenn es euch nicht happy macht. (Soweit ihr es könnt, aus der Uni kann ich auch nicht einfach gehen!) Und wenn ihr ähnliches erlebt oder erlebt habt: Ihr seid nicht allein. Ich höre euch zu. Und ihr seid nicht weinerlich oder unrealistisch.

Eure Gefühle und Gedanken sind valide. Und verdienen es, gehört zu werden.

 

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