Buchbloggerbasics #02: Rezension

Bei dem ersten Beitrag meiner neuen Reihe “Buchbloggerbasics” haben wir uns mit den generellen Begriffen des Buchblogger-Daseins beschäftigt.

Dieses Mal ist die Rezension dran! Das Herzstück eines jeden Blogs, da wir ja wohl alle angefangen haben, um uns über ein bestimmtes Buch zu unterhalten. Genau das soll eine Rezension tun: Über die Empfindungen, Eindrücke und Kritik eines Buches beim Lesen sprechen und es auf dieser Grundlage bewerten.

Aber wie macht man das eigentlich genau und welche Rezensionen werden gerne gelesen? Welche Rezensionen mögen Verlage am liebsten und was sollte man am besten gar nicht in eine Rezension schreiben?


Was ist eine Rezension?

Am besten ist bei so einer Frage immer, die offizielle Definition nachzuschauen, die in diesem Fall so aussieht:

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Bei einer Rezension geht es also darum, etwas kritisch zu beurteilen. Das heißt in unserem Fall ein Buch, eine Kurzgeschichte oder eine ganze Reihe.

Dabei sollte in jedem Fall beachtet werden, dass “kritisch” nicht heißt, dass man nur negative Kritik aufzeigen soll, sondern dass man die subjektiv positiven und negativen Seiten aufzeigt und daraufhin abschließend zu einem Fazit gelangt, welches das Buch beurteilt.

Meistens wird dabei in einem 5 Sterne-Schema vorgegangen, wie das bei Amazon auch der Fall ist. Diese “Sterne” können natürlich in Herzen, Federchen, Schreibfedern oder Tintenkleckse (in meinem Fall) modifiziert werden.

Der Grundgedanke ist aber derselbe: Das Buch vergleichbar mit anderen zu machen und ihm (ähnlich wie in der Schule) eine Note zuzuweisen, die den Wert ganz kurz und knapp bemisst. Dass dies nicht immer besonders aussagekräftig ist und manche Blogger mittlerweile völlig darauf verzichten, ist daher auch klar, man möchte einfach ein klares Verständnis von den guten und schlechten Eigenschaften eines Buches haben.

Dabei ist die Gliederung meistens ungefähr so:

1 Stern: Ein sehr schlechtes Buch, welches man niemandem empfehlen würde

2 Sterne: Ein eher schlechtes Buch, welches man nicht empfehlen möchte

3 Sterne: Ein gutes Buch, was aber eher dem Durchschnitt entspricht

4 Sterne: Ein gutes Buch, welches trotzdem nicht ganz überzeugen konnte

5 Sterne: Ein sehr gutes Buch, welches man uneingeschränkt empfehlen kann!


Was sollte vor der Rezension passieren?

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Notizen machen

Viele Blogger machen sich vor der Rezension Notizen, in denen sie festhalten, was sie besonders gut an dem Buch fanden und was sie eher gestört hat.

Manchmal können dabei auch tolle oder besonders aussagekräftige Sätze notiert werden, die dann die Rezension aufwerten und begleiten können.

Dabei ist egal, wo diese Notizen stehen, aber es erleichtert das Schreiben einer Rezension doch deutlich, diese vorliegen zu haben und sich an ihnen durch die Rezension zu hangeln

Kurzer Einschub: Bis wann ist eine Rezension zu schreiben? (Bei Rezensionsexemplaren!)

Die meisten Verlage sind dabei relativ unklar, es hat sich jedoch eingebürgert, dass eine Rezension am besten zwischen 4-6 Wochen nach Erhalt des Buches gepostet wird. Schlimm sind 6 oder 7 Wochen natürlich auch nicht, aber ab spätestens 2 Monaten sollte man dem Verlag doch Bescheid geben und einmal höflich fragen, ob man Aufschub erhalten kann, wenn irgendwelche dringenden Termine dazwischen gekommen sind. Die meisten Verlage sind da sehr nett, allerdings sollte es wirklich nicht zu häufig vorkommen.

(Anders ist das natürlich, wenn man ein Rezensionsexemplar lange vor dem Erscheinungstermin erhält. Dann bietet es sich an, die Rezension um den Erscheinungstermin herum zu veröffentlichen!)


Wie ist eine Rezension aufgebaut?

Generell gilt hierbei: Jeder hat da seine eigene Vorstellung und man kann die generellen Stücke der Rezension sehr gerne einfach durcheinander mixen!

Allerdings sollten folgende Dinge schon enthalten sein: Details über das Buch, eine Inhaltsangabe, positive Aspekte, negative Aspekte und natürlich ein Fazit

Details über das Buch: Hierbei gibt es keinen Konsens, welche Informationen am besten dazu geschrieben werden sollten, allerdings habe ich hier mal ein paar Vorschläge gesammelt, die gerne gesehen und verwendet werden:

  • Titel
  • AutorIn
  • Verlag
  • Genre
  • Seitenzahl
  • Format
  • Preis
  • (ÜbersetzerIn)
  • Erscheinungsdatum
  • ISBN

Inhaltsangabe: Dabei kann man natürlich einen Klappentext nehmen, das ist sogar ganz normal und viele tun dies gerne und häufig. Manche bevorzugen es allerdings, eine ganz eigene Inhaltsangabe zu schreiben, welche das Buch besser repräsentiert. Und es ist auch einfach kreativer, nicht einfach eine Inhaltsangabe abzuschreiben. (Was mich aber nicht daran hindert, es trotzdem zu machen, hehe! :D)

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Positive Aspekte: Das ist natürlich klar. Die Dinge, die uns an dem Buch besonders gefallen haben. Diese sollten allerdings nicht nur genannt werden, sondern am besten auch noch erklärt und dabei ein wenig näher auf die Begebenheiten des Buches eingegangen werden.

(Wie man das nicht machen sollte, erkläre ich gleich!)

Negative Aspekte: Diese sind essenziell! Selbst bei einem 5-Sterne-Buch kann man nicht einfach nur behaupten, dass das Buch super-toll-und-generell-perfekt ist. Jedes Buch hat ein paar kleine Dinge, die nerven oder fehlen. Und wenn man nur gute Punkte nennt, wirkt das wirklich nicht besonders glaubwürdig. Wenn ich reine Werbung hören wollte, würde ich beim Verlag oder der Autorin nachlesen, aber ich will ja eine ehrliche Meinung hören! (Und ja, auch überwiegend negative Rezensionen sind vollkommen ok!)

Fazit: Das Fazit sollte nochmal ganz kurz und knapp zusammenfassen, was ihr gut und schlecht fandet und einen generellen Eindruck eurer Meinung vermitteln. Danach könnt ihr natürlich eine Wertung vergeben, in dem Bewertungsraster, dass ihr toll findet, oder ihr könnt es auf einem schriftlichen Fazit belassen.


Fotos in der Rezension

Fotos in der Rezension sind ein wichtiger Bestandteil, denn wir wollen unseren Beitrag ja nicht nur aus einem Textblock zusammensetzen, sondern auch noch ansprechende Bilder von dem gelesenen Buch präsentieren.

Am besten kopiert man nicht einfach nur das Coverbild von Amazon oder der Verlagsseite, sondern setzt die Bücher in Szene und zeigt, wie sie aussehen.

(Ich persönlich finde Buchrücken immer wichtig, weil man das Buch ja so im Regal stehen hat und ich diesen Anblick schon wichtig finde :D)

Daher: Macht Fotos, egal ob mit professioneller Kamera oder ohne und am allerliebsten macht ihr sie so, dass sie immer den gleichen Filter beinhalten, damit alles schön geordnet aussieht. So schafft ihr auch eine gewisse Stimmung in eurer Rezension!

(Zu viele oder zu große Bilder sind übrigens auch nicht gut! Die Bilder sollen den Beitrag ergänzen und nicht den Lesefluss stören oder der Hauptbestandteil der Rezension sein!)


Das sollte nicht drin stehen!
Nur eine Umformulierung des Klappentextes!

Macht, was ihr wollt, aber niemand wird Rezensionen lesen wollen, in denen sinngemäß nur eine Inhaltsangabe steht, dass der Schreibstil flüssig, die Charaktere sympathisch und die Idee super sind. Macht etwas eigenes, holt eure eigene Kreativität raus, macht nicht nur eine Inhaltsangabe und direkt danach noch mal eine Umformulierung derer. Das macht weder dem Leser noch dir selber Spaß und bringt dich nirgendwo hin.

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Haufenweise Rechtschreibfehler

Dazu gehören auch Grammatik und Zeichensetzung. Denn auch, wenn wir uns hier im Internet befinden: Richtige Grammatik ist ansprechend und wenn du sie nicht beherrscht, nimmt dich keiner ernst. Daher immer darauf achten, dass der Texteditor nicht zu viel rot anstreicht, Wörter, bei denen man sich nicht sicher ist, nachschlagen UND am allerbesten nochmal drüber lesen! (Und Satzzeichen sollten nicht wie Samenkörner gesät werden und sind ebenfalls keine Rudeltiere)

Den Autor beleidigen

Eine kleine Faustregel ist: Sage nichts, was du dem Autor nicht auch ins Gesicht sagen würdest. Das Buch zu kritisieren ist völlig ok, auch Aufregen über das Buch ist gerechtfertigt, aber den Autor persönlich zu beleidigen ist eine Grenze, die nicht überschritten werden darf. Das ist bescheuert und sollte echt gelassen werden. Ein Autor ist nicht sein Buch und umgekehrt.

Spoiler

Spoiler sollten entweder mit einer Spoilerwarnung gekennzeichnet sein, oder gar nicht vorkommen, denn niemand mag es, wenn aus Versehen die gesamte Handlung gespoilert wird, da kann man sehr leicht ungehalten werden.


Ein kleiner Tipp noch: Mareike von Bücherkrähe hat auch einen sehr tollen Artikel über Rezensionen geschrieben! >>HIER!<< könnt ihr diesen lesen!


Diskussions-Time!
Wie sehen eure Rezensionen aus? Habe ich etwas vergessen? Was sind eure No Gos bei Rezensionen? Welche Rezensionen lest ihr besonders gerne?

Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten!

 

47 Comments

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