LEBE DEINEN BLOG! – Wie bringe ich meine Persönlichkeit in meinen Blog ein?

Letztes Wochenende fand etwas ganz Neues und Wundervolles statt: Das Literaturcamp in Heidelberg! Ich fuhr spontan hin und hielt eine Session (= einen Vortrag) dazu, wie man seinen Blog persönlicher gestalten kann und seine Persönlichkeit in seinem Blog ausleben kann. Der Titel der Session war derselbe wie der des Beitrags, also “LEBE DEINEN BLOG!”

Das #LitCamp17 war eine außergewöhnliche Erfahrung und definitiv einfach nur wahnsinnig genial! Und eins meiner Highlights war auf jeden Fall mein Vortrag! Und da viele sich gewünscht haben, diesen auch noch mal online bereit zu stellen, mache ich das natürlich sehr gerne!

Also: Los geht’s! Wie lebst du selber dich in deinem Blog aus? Und wie überzeugst du andere von dir selbst?

(Design by: Freepik.com)


Persönlichkeit

Für mich kann man Persönlichkeit in drei Kategorien auf seinem Buchblog ausdrücken: Das Blogdesign, die Fotos und das Schriftliche

Session_1

An diesen Kategorien werden wir uns durch diesen Beitrag hangeln und ein wenig erforschen, was für mich einen Blog ausmacht, bei dem klar ist, welche Person dahinter steht.


Kleines Experiment: Wer willst du sein?

Am Anfang der gesamten Reise steht für mich die schwierigste Aufgabe: Wer bist du und wie willst du das auf deinem Blog repräsentieren?

Jemand, der klar weiß, was er repräsentiert und wie er selbst und seine Persönlichkeit sind, wirkt authentischer und man merkt eher, dass derjenige hinter seinen Aussagen steht. Man wirkt plastischer auf die Leser

Daher schlage ich ein kleines Gedankenexperiment vor: Stell dir vor, du müsstest deinen Blog nur durch einen kurzen Blick auf die Startseite durch drei Hashtags charakterisieren.

Dies habe ich mal an ein paar Beispielen versucht:

Ink of Books.PNG
#LEBENDIG #ERFRISCHEND #FRÖHLICH
Brösel.PNG
#HEIMELIG #RUSTIKAL #KEKSE
Book Walk.PNG
#TECHNISCH #KONTRAST #KLAR
Stehlblueten.PNG
#MINIMALISTISCH #WEIß #ELEGANT

Versucht dies auch bei eurem eigenen Blog! Findet eure Hashtags!

Faustregel: Entscheide, wer du sein willst und handle danach!

BLOGDESIGN

Das Blogdesign ist essentiell, auch wenn es mit deiner Person primär nichts zu tun hat. Allerdings ist dies das Allererste, was der Leser von deinem Blog sieht. Darüber charakterisiert er dich und deinen Blog. Dein Design setzt die Stimmung, die der Leser beim Lesen hat und definiert seinen Eindruck.

Wir Menschen sind nun mal Wesen, die auf das Optische fixiert sind.

Daher fangen wir mit dem an, was meist als Erstes ins Auge springt: Der Header!


Der Header

Ich habe nicht das generelle und geniale Konzept eines tollen Headers, aber ich habe ein paar Tipps:

Der Header sollte beinhalten:

  • Titel und Untertitel deines Blogs (das behält der Leser im Bewusstsein!)
  • Ein wiedererkennbarer Gegenstand (das behält der Leser im Unterbewusstsein!)
  • Ein harmonisches Farbschema

Dabei ist wichtig, schon mit den Farben und den Gegenständen, eine Emotion im Header festzulegen! Diese Emotion legt fest, wie sich der Leser beim Lesen deines Blogs fühlt!

Dabei gibt es zwei Regeln:

Investiere Zeit und Arbeit!

Es ist wichtig, dass der Header nicht einfach nur hingeklatscht wird, sondern wirklich das repräsentiert, was du bist und was du zeigen willst. Dabei muss natürlich nicht alles von Anfang an perfekt sein, aber hör nie damit auf, dich zu verbessern!

Mach, was dir gefällt!

Gefällt es dir, bist du zufriedener mit deinem Blog und fühlst dich beim Bloggen besser. Repräsentiert dein Header dich und bist du rundum zufrieden: GO FOR IT! Selbst, wenn er nicht allen Regeln entspricht! Andere werden merken, dass du dich wohlfühlst und dich sympathischer und authentischer finden.

Um euch die Angst zu nehmen, habe ich hier mal meine Header-Story , um zu zeigen, dass es sich entwickeln kann und auch alles andere als perfekt sein kann:

Ink_of_Books.png

Ink of Books_Header_2_Final.png

Ink of Books_Header_3.png

Ink of Books_Header_Federn.jpg


Das Theme

Themes haben grundsätzlich viele Möglichkeiten – aber auch ihre Grenzen. Ein Theme legt ebenso wie der Header die Grundstimmung deines Blogs fest, lässt sich aber auch auf deinen Blog anpassen. Also muss man schon bei der Wahl des Themes wissen, was man selber transportieren möchte. Die Wahl des Themes ist dabei unglaublich wichtig!

Dabei sollte das Theme ergänzend zu dem Header stehen und sich in seine Farbwahl und seine Botschaft einpassen. Sollten sich Theme und Header widersprechen, ist der Leser verwirrt, weiß aber gar nicht so genau, warum.

An diesen vier Themes habe ich mal beispielhaft aufgezeigt, was sie so ausmacht:

Das Button-Theme

Button.PNG
Süße Schrift – Trennung durch Punkte und niedliche Illustrationen – rechte Seitenleiste

Das Sela-Theme

Sela.PNG
Großer “Header” – weißer Kasten mit Informationen – neutrale Schrift – kleiner Titel und Untertitel – markante pinke Menü-Leiste

Das Olsen-Theme

Olsen.PNG
Konstrastreich – Schwarz und Weiß – Fokus auf Bildern – Fokus auf dem Autoren-Foto rechts – Minimalistische Schrift

Egal, für welches Theme man sich am Ende entscheidet, gilt: LERNE, DAMIT UMZUGEHEN!

Benutze das Theme regelmäßig, werkel am Design, den Beiträgen und generell auch jedem anderen. Werde ein Experte auf deinem Gebiet, entdecke immer wieder neue Features! Hab Spaß und erkunde das Theme und finde heraus, wie du es noch besser an dich selbst anpassen kannst!

Faustregel: Entscheide sowohl aus dem Bauch, als auch aus dem Kopf heraus, welches Theme für dich das Beste ist! Was sich richtig anfühlt, ist meistens auch richtig!


FOTOS

Fotos können sowohl Beiträge, als auch Rezensionen ergänzen. Dabei sollten diese am allerbesten ebenfalls einem Theme folgen, also immer etwas Gleiches haben.

Das kann sein:

  • Der gleiche Filter
  • Ein gleicher Gegenstand
  • Der gleiche Hintergrund
  • Dasselbe Arrangement für die Bücher
  • Die selben Accessoires

Gezeigt habe ich dies an drei Bookstagrammern, bei denen man ihren zusammenhängenden Feed sehr gut sehen und voneinander unterscheiden kann:

bookroast.PNG
@book_roast
darkfaerietales.PNG
@darkfaerietales_
emilyjmead.PNG
@emilyjmead

Man sieht diesen Accounts an: Sie haben ihre Nische gefunden. Der eine in Fotos, in denen viel Glitzer und Weiß zu sehen ist, die anderen in dunklen Fotos, in denen viel passiert und wieder andere in pastellfarbenen Büchern und Regenbögen!

Der richtige Umgang mit Fotos ist dabei: Probiert euch aus! Spielt herum! Probiert Filter, Accessoires und schaut auch, was andere Buchblogger und Instagrammer so machen! Lasst euch von ihnen inspirieren und motivieren, fragt vielleicht sogar nach Tipps, wenn euch Bilder besonders gut gefallen!

Bei Fotos gilt für mich daher immer:

  • Gute Ergänzung zu Header und Theme
  • Einheitlichkeit ist sehr gut!
  • Sucht euch durch Ausprobieren eine kleine Nische!
  • In einem Beitrag: Nicht zu viele, nicht zu wenige! (1 Foto pro 200-300 Wörter!)
  • Es muss keine Profi-Kamera sein! Gute Smartphones leisten genauso gute Arbeit!

Hier habe ich zwei Beispiele für Einheitlichkeit in einem Beitrag:

Beispiel_Fotos_1
Beitrag: Date mit einem Buchnerd

M

Beispiel_Fotos_2
Beitrag “Rezension: Karma Girl von Jennifer Estep”

Man sieht also, dass sich die Fotos nicht immer ähneln müssen und einen unterschiedlichen Stil haben können, wenn sie ihn unterschiedlichen Beiträgen gepostet werden, aber trotzdem einheitlich sind!


SCHRIFTLICHES

Kommen wir nun also zu dem Wichtigsten, wodurch sich die Leser an den Blog binden, nachdem sie schon von dem Design und den Fotos überzeugt wurden: Das Geschriebene der Blogbeiträge!

Dabei gibt es für mich nur ein einziges Konzept: DON’T WORRY, BE HAPPY!

Sorge dich nicht darum, was du gerade geschrieben hast, formatiere es nicht zig mal um, oder schreibe nochmal fünfzig Sätze um oder neu. Das unterbricht den Schreibfluss des Lesers, es macht sich bemerkbar, dass daran herumgepfuscht wurde, weil zu viel nachgedacht wurde. Lies den Text einmal, um auf Rechtschreibfehler zu stoßen und korrigiere einzelne Stellen, aber werkel nicht Tage an einem Beitrag!

Die Leute wollen deine Meinung hören und da am besten flüssig, so, als würdest du mit ihnen persönlich reden! Da hilft dauerndes Überarbeiten eher kontraproduktiv, anstatt den Text besser zu machen!

Daher sind Blogposts immer KOMPLETT DEINS! Du kannst sie gestalten, wie du willst!

Gestaltbar sind sie zum Beispiel durch:

  • Wortwahl
  • Humor
  • Formatierung
  • Überschriften
  • Bilder (aber das hatten wir ja schon)

Beispiel: Formatierung

Alleine an der Formatierung der Beiträge sieht man, welcher besser zu lesen ist. Der rechte ist älter und ist einfach nur eine Textwand, der linke ist gegliedert und hat verschiedene Überschriften, die ihn erkenntlicher machen. Außerdem sind Bilder eingepflegt, die den Textwall unterbrechen.

Man sieht also: Alleine durch Formatierung kann man viel erreichen!


Wortwahl

Ich habe hier mal ein Beispiel vorbereitet, welches ganz gut erklärt, was eigentlich mein Punkt ist:

Wortwahl_1Wortwahl_2

Welchen der beiden Texte würdet ihr lieber lesen wollen?

Für mich und die Teilnehmer der Session eindeutig: Den ersten. Er ist zwar länger, aber er nimmt den Leser mit, bezieht ihn ein, es könnte fast genauso eins zu eins einer Gruppe von Freunden erzählt werden. Daher fühlt sich der Leser wohl, so als würde er wirklich wahrgenommen und mit ihm geredet. Außerdem wollen eh immer alle erfahren, was gerade so abgeht, also lasst die Leute ein wenig teilhaben an dem, was euch beschäftigt!

(Weil sich auf Facebook gerade viele Leute darüber aufregen, dass sie den ersten Text nicht lieber lesen wollen würden: Ok, i get it, mein Schreibstil spricht euch primär nicht an, ist euch zu ordinär/schlecht/aufgedreht/whatever. Darum genau geht es aber hier: Den eigenen Geschmack zu finden und andere Leute zu finden, die diesen gerne lesen würden. Dass euch der erste Text nicht gefällt, ist ok, aber er stellt dar, was er darstellen soll: Persönliche Wortwahl und eine gewisse Identität. Egal, ob das jetzt informativer oder besser für euch zum Lesen ist, während der zweite generisch ist und so von jedem 08/15-Blogger tagtäglich als Einleitung geschrieben wird.

Daher sage ich noch eines: Euer Schreibstil kann auch aus kurzen und prägnanten Sätzen bestehen, jeder sucht andere Maßstäbe bei der Formulierung seiner Texte und hat andere Maßstäbe beim Lesen von Texten. Daher, wie ich es auch gesagt habe: Macht euer Ding! Aber macht es zu eurem! Rutscht nicht in die Eintönigkeit und Konformität ab, sondern macht eure eigene Sache daraus.

Das Beispiel ist überdreht, aber nun mal mein Schreibstil. Auf dem LitCamp konnte ich noch besser erklären, wieso dieses Beispiel auf keinen Fall das Maß aller Dinge ist, man aber sehr wohl eine reale Person dahinter erkennen kann.)

Daher gilt für mich bei der Wortwahl:

  • Einbindung des Lesers!
    • Nein, eine simple An- und Abrede, die jedes Mal die gleiche ist, reicht da nicht
  • Wählt die Worte passend zu euch und eurem Charakter:
    • Beispiele:
    • Jung und ausgeflippt
    • Ernst und Extravagant
    • Relaxed und Harmonisch
    • Hemmungslos und klar
  • Finde raus, wie du gerne sprechen würdest!

Für mich zählt da vor allem eines:

Wilde_Zitat.PNG

Klingt blöd und generisch, aber in dem Dschungel der Buchblogs kann man nur herausstechen, wenn man entweder eine neue Komponente mitbringt, oder sich selber zu einer Marke macht. Sich selbst und seinen Charakter nach vorne stellen hilft dabei super, denn wie gesagt: Alle anderen gibt es schon. Alleine dadurch, dich und deine Eigenheiten nach vorne zu stellen, hebt man sich von der Masse ab!

Viele sagen aber auch, dass sie sich nicht trauen, so zu schreiben, wie sie reden oder denken, weil sie Angst haben, dann nicht mehr Ernst genommen zu werden.

Eine kleine Geschichte: Das ging mir genauso! Ich habe auch erst so gesprochen, wie ich dachte, dass andere Leute das hören wollen. Und dann habe ich mich irgendwann überwunden und habe so gesprochen, wie ich sprechen wollte. Und siehe da, als Rückmeldung kam plötzlich sowas hier:

Schreibstil.PNG

Also: Keine Scheu vor euch selbst! Ihr seid toll!

HUMOR

Humor kann vieles sein, aber was es deinem Blog Gutes tun kann, ist zum Beispiel folgendes:

  • Auflockerung von Textblöcken
  • Definiert den Charakter deines Blogs!
    • Und damit auch dich!
  • Hinterlässt ein positives Gefühl beim Leser
  • Ein Grund, für die Leser, wiederzukommen!

Also, egal, wie ironisch, sarkastisch, ausgeflippt oder auch nur ganz leicht zynisch ihr sein wollt: Macht es! Humor bringt Menschen zusammen und über Humor kann man sich einfach definieren, ohne wirklich viel zu machen! Und man wird Menschen anziehen, die ungefähr genau so denken, wie du!

Und auch hier habe ich wieder ein Beispiel:

Humor_1Humor_2

Und wieder: Welches würdet ihr lieber lesen wollen? Etwas, dass einfach nur Fakten und eine Meinung wiedergibt, oder eines, welches dabei noch Emotionen und Humor vermittelt?


Wenn man all dies befolgt und dabei einfach nicht aufhört, nach sich selbst zu suchen und sich dabei zu verändern, dann erreicht man Authentizität.

Also zählt: Sei wer du bist und bleib wer du bist!


FAZIT
  • Je mehr DU im Blog steckt, desto
    • Lebendiger
    • Persönlicher
    • Authentischer
  • Erreicht wird dies durch:
    • Ausführliches und durchdachtes Blogdesign
    • Fotos, die das Blogdesign unterstützen
    • Individuelle Blogposts, die deine eigene Sprache enthalten

(Hier ist noch eine kleine Bilderreihe, die Anabelle von Stehlblüten bei meinem Vortrag gemacht hat! Danke, Anabelle!)


Diskussions-Time!
Habt ihr noch Fragen? Findet ihr meine Erkenntnisse richtig oder sind sie falsch? Findet ihr, dass etwas fehlt? Fragen oder Anregungen sind immer gerne gesehen!
 

52 Comments

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