Der SuB, der Stapel ungelesener Bücher, ist für die meisten exzessiv lesenden Bücherwürmer ungefähr das Schlimmste und gleichzeitig das Tollste, was es auf dieser Welt so gibt.
Und in diesem Beitrag soll es darum gehen, wie mein SuB zusammen kam und wie ich ihn wieder unter Kontrolle bringen will.
Warum eigentlich dieser Beitrag?
Ich fühle mich mit meinem SuB nicht wohl. Ich weiß, dass das gerade jetzt bei Bücherwürmern nichts Neues ist, wo doch ständig jeder über den zu hohen SuB jammert und fast jeder erfolglos versucht, den SuB wieder zu reduzieren.
Aber trotzdem: Ich mag nicht, wie viel Platz der SuB im Regal, in meinen Gedanken und generell in meinem Leben einnimmt.
Der SuB ist zwar im Vergleich immer noch ziemlich klein, er beträgt um die 65 Titel.
Aber ganz ehrlich: Ich hatte für meinen SuB immer nur ein einziges Regalbrett in meinem Regal eingeplant, einfach, weil ich die Bücher auf einer Stelle haben wollte und sie mich nicht überfordern sollten.
Dieses Regal ist mittlerweile weder durch stapeln noch durch zwei Reihen, noch durch verzweifeltes Quetschen zu halten.
Die Bücher stapeln sich nun auch außerhalb des Regals, was ich einfach als unfassbar störend empfinde.
Daher gilt nun die Devise: Radikaler SuB-Abbau. Anna muss sich wieder wohl mit ihrem SuB fühlen.
Meine SuB-Geschichte
Aber wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass mein SuB so unfassbar groß geworden ist?
Am Anfang hatte ich (wie fast jeder von uns) gar keinen SuB. Ich hatte ein paar Bücher gekauft, die habe ich nacheinander weggelesen und habe dann weitere Bücher gekauft.
Auch im Anfangsstadium des Bloggens war es so, dass höchstens zwei bis drei Bücher auf meinem Nachttisch lagen.
Ich weiß nicht, wann und wo es passierte, aber Angebote bei Medimops, Arvelle und Amazon haben dann doch den Ausschlag gegeben, etwas mehr Bücher zu bestellen mit dem Gedanken: „Die lese ich bestimmt später noch!“
Allerdings lese ich ja nicht plötzlich mehr oder habe mehr Zeit. Als es also wieder neue Bücher gab, lagen immer noch zwei Bücher bei mir auf dem Nachttisch. Und so blieben immer wieder ein paar Bücher liegen, von denen ich mir dachte: Die liest du auch noch weg.
Und dann hatte ich irgendwann einen SuB von etwa 10 bis 20 Büchern.
Und das fand ich auch noch ganz gut, damit konnte ich leben.
Dann erweiterten sich diese Bücher auch wieder dadurch, dass ich nun etwas länger blogge und Rezensionsexemplare anfrage oder bekomme. Diese Bücher liegen dann zwar ganz oben auf dem Stapel und müssen zuerst gelesen werden, allerdings fallen dadurch wieder andere Bücher weg.
Außerdem wird man ja immer dazu verleitet, bei Gewinnspielen mitzumachen. Meine Schuld, ich weiß. Aber tatsächlich habe ich dann auch manchmal gewonnen. Und das kam auch noch zum SuB dazu.
Und nun kommen wir zu der Bombe, die meinen SuB explosionsartig wachsen ließ:
Es war Weihnachten. Da gab es um die 10 Bücher dazu. Ich hatte drei Monate später wieder Geburtstag. Das gab um die 20 Bücher dazu.
Und dann kam die verdammte Buchmesse und nun bin ich bei etwa 70 Titeln auf dem SuB.
Mir viel zu viel. Auf jeder Ebene.
Dementsprechend plane ich, den SuB systematisch abzubauen. Und zwar effizient.
Ab Anfang Juni möchte ich das Projekt SuB-Abbau starten. Allerdings habe ich noch keine Methode gefunden, die mir wirklich hundertprozentig zusagt.
Möglichkeiten zum SuB-Abbau
Striktes Buchkaufverbot
Diesen Weg gehen wohl die meisten. Für zwei Monate kaufe ich nun keine Bücher mehr, hört man immer und immer wieder und dann, wie schlecht es denjenigen damit geht.
Und so strikt dieses Verfahren sein mag, es ist doch sehr hilfreich, denn somit wird der SuB direkt und ohne große Umschweife reduziert.
Man muss nur wissen, ob man damit klar kommen kann, keine Neuerscheinungen zu haben, keine neuen Bücher und generell nur seine SuB-Bücher…
Natürlich ist der entstandene Schmerz dabei auch davon abhängig, wie lange dieses Buchkaufverbot anhält…
„So viele Bücher lese ich vom SuB, dann darf ich neue Bücher kaufen“
Das kann sehr hilfreich sein, weil es motiviert, viel vom SuB herunterzulesen und man nicht in der Falle landet, sich ein Bücherkaufverbot aufzuerlegen, nur um dann keine Lust zum Lesen zu haben.
Das Blöde daran ist nur, dass man vielleicht sagt: “Fünf Bücher, dann darf ich neue kaufen” und dann flattern weitere fünf Bücher nach Hause. Das ist total ineffizient.
Diese Strategie mag auch sehr ineffizient sein, da man diesen Bann vielleicht auch einfach nur vergessen könnte…bei so einer kleinen Hürde ist das nämlich durchaus möglich.
Challenges
Es gibt sie in allen möglichen Farben, Formen, Längen und bei vielen verschiedenen Plattformen, Verlagen und Blogs: Die Lesechallenges.
Sie können über einen Monat oder auch gleich ein ganzes Jahr gehen, sie können die Farbe der Bücher, das Genre, die Protagonisten oder die Autoren behandeln.
Dabei gibt es auch SuB-Abbau-Challenges, extra organisiert, um den verhassten SuB zu verkleinern.
Dabei wird normalerweise ein Buchkaufverbot verhängt und die Teilnehmer dazu angehalten, Bücher aus dem vorhandenen SuB zu lesen, die bestimmte Merkmale erfüllen und dabei effizient und mit Spaß den SuB zu verkleinern.
Was ich davon schon versucht habe
Im Zuge verschiedener Anfälle von: „Oh Gott, ich habe viel zu viele Bücher hier rumliegen, WEG DAMIT!“, habe ich schon folgende Methoden ausprobiert:
Buchkaufverbot
Ich habe es tatsächlich mal für etwa zwei Wochen durchgehalten: Das berühmte Buchkaufverbot. Kann das überhaupt jemand richtig durchziehen? Ich glaube nicht.
Auf jeden Fall habe ich es wirklich mal ganze zwei Wochen ausgehalten, keine Bücher zu kaufen und nicht immer direkt zum Buchladen zu rennen, wenn ich mich danach gefühlt habe. Aber dann hat es mir doch zu sehr in den Fingern gejuckt und ich musste unbedingt ein Buch kaufen.
Das blöde bei diesen Dingen ist immer, dass es wunderbare Neuerscheinungen gibt, die man doch unbedingt noch haben möchte! Außerdem gehört es doch einfach zum Alltag dazu, neue Bücher zu kaufen!
(Ich zähle meine unfreiwilligen Pausen jetzt einfach mal nicht dazu, da habe ich ja nicht wissentlich verzichtet :D)
2 für 1
Daher bin ich zu einer anderen Taktik gewechselt: Da das nicht Kaufen ja offensichtlich nicht klappte, habe ich mich entschlossen, einfach nur dann ein Buch zu kaufen, wenn ich zwei andere gelesen hatte. In der Theorie sollte sich der SuB somit verdammt schnell herunterlesen!
Aber ratet mal, wie lange ich das durchgehalten habe? Keine zwei Tage.
Denn ich habe es dann einfach vergessen. Ich hatte mir ja auch keinen Plan gemacht, ich Schussel.
Aber wenn man sich nicht drastisch einschränkt, dann vergisst man es ziemlich schnell.
Challenges
Ich habe bei der Messeblues-Challenge von Stehlblüten und Book Walk teilgenommen, bei der man innerhalb eines Monats so und so viele Bücher lesen konnte. Und weil ich ein totaler Freak bin, was Zielsetzungen angeht, habe ich mich total da hinein gesteigert und wirklich alle Aufgaben erfüllt, obwohl das eigentlich gar nicht möglich gewesen sein sollte.
allerdings sind mir Jahreschallenges einfach zu viel, denn in einem Jahr kann so viel passieren, dass ich einfach nicht bereit bin, mich für so lange zu binden. Und außerdem denke ich, dass so lange auch einfach nicht dran bleiben würde. Das wäre einfach viel zu viel.
Vielleicht sollte ich mir eine eigene Challenge setzen? Was meint ihr?
Zielsetzung
Das ist total einfach, aber trotzdem klappt es bei mir nicht wirklich: So viele Bücher möchte ich bis dann und dann gelesen haben. Klingt erstmal total einfach, ist es aber nicht.
Denn wenn man sich bestimmte Bücher vornimmt, liest man gerade die nicht und fühlt sich hinterher total doof oder es passiert genau das Gegenteil und man nimmt sich nur eine Anzahl vor, was in einem Desaster endet, weil man die Zahl für sich selber einfach immer weiter runterschraubt.
Es ist einfach ein Teufelskreis…
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