Heute soll es mal eine kurzweilige Review von Büchern geben, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Über Ausflüge zum Mond, über eine dystopische Gesellschaft, über einen Klassiker der Kurzgeschichten, ein paar Comics über Götter und zerstrittene Superhelden und Philosophie auf der Toilette ist alles dabei!
“Mein Sommer auf dem Mond” von Adriana Popescu
Nachdem ich die Autorin auf der Buchmesse getroffen habe, musste ich ihr Buch gleich lesen und habe es schon auf der Messe halb verschlungen.
Dieses Buch lässt sich so schnell lesen, dass man quasi durch die Seiten fliegt. Man fühlt sich den vier Protagonisten – unseren Astronauten – sehr verbunden, man kann mit ihnen mitfühlen und sich ansatzweise in ihre jeweiligen Krankheiten hineinversetzen.
Ich liebe den Schreibstil von Adriana Popescu, ihre Leichtigkeit, mit der sie doch sehr viel Tiefsinn vermittelt, und man spürt im Laufe des Buches sehr deutlich, wie sehr die vier Protagonisten nicht nur mit ihren Problemen klar kommen, sondern auch immer weiter zusammen wachsen und eine tolle Freundschaft entwickeln.
Ein tolles Buch, was mir allerdings an manchen Stellen einfach nicht weit genug ging und mich dadurch nicht völlig in seinen Bann ziehen konnte.
Wertung: 4,5 von 5 Tintenklecksen!
“Spider-Man/Deadpool Vol. 1” von Joe Kelly und Ed McGuinness
Ein Ostergeschenk! Und was für eines! Bisher hatte ich eher schlechte Erfahrungen mit Marvel Comics und fand sowohl die Avengers als auch die Guardians of the Galaxy etwas zu verwirrend und zu schnell geschrieben, als dass ich es wirklich genießen konnte.
Nicht bei diesem Comic! Ich dachte nicht, dass der verantwortungsbewusste Spiderman und Deadpool, der kein Gewissen zu haben scheint, zusammen passen würden, doch sie ergänzen sich wirklich gut, obwohl beide eine eigene Agenda haben und sich nicht wirklich über den Weg trauen.
Der Witz der beiden ist sehr gut rübergebracht, sie haben eine tolle Chemie und der Zeichenstil ist bunt, absolut übertrieben und zeigt immer genau das, was man sehen will: Spiderman und Deadpool, wie sie riesige Bösewichte besiegen und sich gleichzeitig gegenseitig mit sarkastischen Sprüchen fertig machen.
Me likes!
Wertung: 5 von 5 Tintenklecksen!
“The Wicked + The Divine” von Gillen, McKelvie, Wilson und Cowles
Diesen Comic wollte ich schon ewig lesen! Und durch einen Gutschein konnte ich mich endlich dazu durchringen, ihn zu bestellen! Daher war ich sehr begeistert, als er endlich bei mir ankam und ich ihn verschlingen konnte.
Die Farben! Die Geschichte! Die Charaktere! Der Zeichenstil! Alles der Hammer!
Die Geschichte handelt von zwölf Göttern, die immer wieder auf die Erde zurückkommen und in die Körper von normalen Menschen fahren – dieses Mal sind sie Rockstars. Und es gibt einige Probleme mit ihnen – das kleinste ist, dass sie alle nur zwei Jahre zu leben haben.
Alleine, dass hier Götter aus ganz verschiedenen Religionen genommen werden und man sich allein deshalb immer fragt, was denn nun bitte real ist und noch etwas dazu lernt, ist genial!
Allerdings war ich manchmal aufgrund von zu vielen neuen Charakteren auf zu wenigen Seiten und noch dazu kommenden Spitznamen etwas…verwirrt. Und die Geschichte fand ein ziemlich abruptes Ende, was ich nicht besonders gut verkraftet habe.
Ich freue mich aber schon auf den nächsten Band!
Wertung: 3,5 von 5 Tintenklecksen!
“Klo-Philosoph” von Konrad Clever
Ich liebe die Philosophie und ich liebe es, immer wieder neues von der Philosophie zu lernen! Da ist der “Klo-Philosoph” absoluter Oberhammer! Dieses Buch verspricht, in 100 Sitzungen auf der Toilette ein Zertifikat aus der Klo-Universität zu erstellen, das einem zum Klo-Philosophen macht. Ich habe es nicht in 100 Sitzungen gelesen, sondern an einem Nachmittag, aber ich liebe, liebe, liebe dieses Buch.
In sehr kurzen Kapitel von etwa einer Doppelseite werden große Themen der Philosophie aufgearbeitet, ausgearbeitet und mit ein wenig Humor und anschaulichen Beispielen verarbeitet.
Ich kannte schon viele Dinge, die angesprochen wurden, aber eine Auffrischung der Erinnerungen kann natürlich nie schaden!
Daher habe ich dieses leichte und spaßige Buch sehr genossen und kann es jedem empfehlen, der gerne etwas über Philosophie lernen möchte!
Wertung: 4 von 5 Tintenklecksen!
“Animal Farm” von George Orwell
Diesen Klassiker der politisch kommentierenden Kurzgeschichten sollte von jedem wohl jedem etwas sagen. Da ich “1984” von eben diesem Autor schon geliebt habe, musste dieses Buch natürlich auch irgendwann folgen!
Ich habe diese knapp 100 Seiten sehr schnell verschlungen, die Schweine, die Pferde und Kühe und all die anderen Tiere auf der Farm geliebt oder gehasst und der Geschichte, die eine sehr offensichtliche Metapher für den Kommunismus und die menschliche Natur ist, hinterher gefiebert!
Der Schreibstil war wie immer eine reine Wonne (ich liebe Orwells leichten Sarkasmus und seine ansonsten sehr kühle Sicht von außen) und ich habe meine Sichtweise auch wieder etwas erweitern können, worüber ich immer dankbar bin!
Wertung: 5 bon 5 Tintenklecksen!
“How To Stop Time” von Matt Haig
Dieses Meisterwerk der britischen Literatur berichtet von einem Mann, der sehr viel langsamer altert, als alle anderen Menschen. Man verfolgt seine Reise durch das Leben nicht in einem durchgängigen Abenteuer, sondern durch regelmäßige Flashbacks und Szenen, die in unterschiedlichen Epochen spielen. Natürlich dürfen auch ein paar sehr bekannte Gesichter der britischen Geschichte nicht fehlen. Dabei erfährt man sehr nah, wie es sich anfühlt, immer wieder Menschen zu verlieren und diese nicht mehr nahe an sich ranlassen zu können.
Ich war nicht nur wegen des Schreibstils total fasziniert von diesem Buch, sondern auch von der Leichtigkeit und der gleichzeitigen Schwere, die Haig in diesem Buch vermittelt. Kurze Kapitel und eine immer wechselnde Szenerie verleihen diesem Buch wirklich eine sehr authentische und berührende Note!
Wertung: 4,5 von 5 Tintenklecksen!
“Die Optimierer” von Theresa Hannig
In “Die Optimierer” geht es um ein Deutschland in der nahen Zukunft, in der jeder Bürger eine “Lebensberatung” bekommt, die darauf abziehlt, den ideaen Platz in der Gesellschaft zu finden. Außerdem hat jeder Sozialpunkte, man verständigt sich großteils über Linsen im Auge und ein paar Dinge sind gravierend unterschiedlich von unserer Zeit.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, da es sich in die lange Reihe der Dystopien einreiht, die von einem der größten Insider berichten, die nach und nach durch das System fallen, bis sie sehen, wie es den Leuten am anderen Ende der Leiter ergeht. Mit dem Protagonisten wurde ich allerdings nie richtig warm, seine absolute Manie, nur sich selbst zu bessern, ging mir auch gehörig gegen den Strich. Einen Plottwist am Ende fand ich gut gelungen, allerdings zu wenig ausgeführt, was dem Leser am Ende zu viel Potenzial dazu gibt, sich selbst eine erschreckende Zukunft vorzustellen und sie nicht effektiv gezeigt zu bekommen.
Wertung: 3 von 5 Tintenklecksen!
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