Ich muss wohl nicht erklären, warum dieser Beitrag jetzt gerade veröffentlicht wird. Er enthält Bücher, die ich gelesen habe und aus meinem beschränkten Blickwinkel empfehlen kann. Unterstützt Schwarze Autor*innen, egal ob sie aufklärerische Arbeit leisten oder romantische Jugendbücher schreiben. Jetzt gerade können wir vieles machen, um auch unsere Privilegien zu nutzen. Gerade als Buchbloggerin sehe ich es daher als meine Pflicht an, auf Bücher aufmerksam zu machen, die von Schwarzen Autor*innen geschrieben wurden. Und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr noch weitere Empfehlungen in den Kommentaren abgeben könnt und so auf noch mehr Bücher aufmerksam macht!
Welche Bücher geben noch einen guten Einblick und sind empfehlenswert?
“Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen (Aber wissen sollten)” von Alice Hasters
Warum ist es eigentlich so schwer, über Rassismus zu sprechen?
„Darf
ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo
kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse.
Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft
nicht hören.
Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und
geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in
Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem
am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu
konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg,
ihn zu überwinden.
“Long Way Down” von Jason Reynolds
Will ist entschlossen, den Mörder seines Bruders zu erschießen. Er steigt in den Fahrstuhl, die Waffe im Hosenbund. Er ahnt noch nicht, dass die Fahrt ins Erdgeschoss sein Leben verändern wird. Er denkt an Menschen aus seiner Vergangenheit, und was er mit ihnen erlebt hat. Es sind Erinnerungen und Geschichten voller Gewalt, Hass, Ohnmacht und Rache. All diese Menschen sind tot. Und Will muss sich fragen, was das für sein Leben bedeutet. Als er im Erdgeschoss ankommt, ist er sich nicht mehr sicher, ob er seinen Bruder tatsächlich rächen wird, weil es »die Regeln« so wollen. Oder kann er den Teufelskreis der Gewalt durchbrechen?
“Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche” von Reni Eddo-Lodge
Viel zu lange wurde Rassismus als reines Problem rechter Extremisten definiert. Doch die subtileren, nicht weniger gefährlichen Vorurteile finden sich dort, wo man am wenigsten mit ihnen rechnen würde – im Herzen der achtbaren Gesellschaft.
Was bedeutet es, in einer Welt, in der Weißsein als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein? Reni Eddo-Lodge spürt den historischen Wurzeln der Vorurteile nach, und zeigt unmissverständlich, dass die Ungleichbehandlung Weißer und Nicht-Weißer unseren Systemen seit Generationen eingeschrieben ist.
Ob in Politik oder Popkultur – nicht nur in der europaweiten Angst vor Immigration, sondern auch in aufwogenden Protestwellen gegen eine schwarze Hermine oder einen dunkelhäutigen Stormtrooper wird klar: Diskriminierende Tendenzen werden nicht nur von offenen Rassisten, sondern auch von vermeintlich toleranten Menschen praktiziert. Um die Ungerechtigkeiten des strukturellen Rassismus herauszustellen und zu bekämpfen, müssen darum People of Color und Weiße gleichermaßen aktiv werden – »Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur uns.«
“The Black Flamingo” von Dean Atta
A boy comes to terms with his identity as a mixed-race gay teen – then at university he finds his wings as a drag artist, The Black Flamingo. A bold story about the power of embracing your uniqueness. Sometimes, we need to take charge, to stand up wearing pink feathers – to show ourselves to the world in bold colour.
‘I masquerade in makeup and feathers and I am applauded.’
“The Hate U Give” von Angie Thomas
Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen…
“The Poet X” von Elizabeth Acevedo
Xiomara has always kept her words to herself. When it comes to standing her ground in her Harlem neighbourhood, she lets her fists and her fierceness do the talking. But X has secrets – her feelings for a boy in her bio class, and the notebook full of poems that she keeps under her bed. And a slam poetry club that will pull those secrets into the spotlight. Because in spite of a world that might not want to hear her, Xiomara refuses to stay silent. A novel about finding your voice and standing up for what you believe in, no matter how hard it is to say. Brave, bold and beautifully written – dealing with issues of race, feminism and faith
“With the Fire on High” von Elizabeth Avevedo
Ever since she got pregnant freshman year, Emoni Santiago’s life has been about making the tough decisions—doing what has to be done for her daughter and her abuela.
The one place she can let all that go is in the kitchen, where she adds a little something magical to everything she cooks, turning her food into straight-up goodness.
Even though she dreams of working as a chef after she graduates, Emoni knows that it’s not worth her time to pursue the impossible. Yet despite the rules she thinks she has to play by, once Emoni starts cooking, her only choice is to let her talent break free.
“Süßwasser” von Emezi Akwaeke
Akwaeke Emezi erkundet in ihrem von Kritik und Publikum gefeierten Debütroman Süßwasser, wie es ist, ein gespaltenes Ich zu haben. Und sie zeigt gleichzeitig, wie wir alle unsere verschiedenen Identitäten laufend konstruieren. Ein Buch von wilder Energie und schlangenartiger Eleganz – die Geburt einer neuen ungebändigten literarischen Stimme.
Ada wächst im Süden Nigerias auf. Sie ist ein sprunghaftes und schwieriges Kind und ein Quell steter Sorge für ihre Eltern. Adas verschiedene Ichs kommen immer wieder zum Vorschein und rücken vor allem nach ihrem Umzug in die USA immer stärker in den Vordergrund. Nach einem traumatischen Übergriff nimmt Adas Leben eine dunkle und gefährliche Wendung.
“Bleib bei mir” von Ayọ̀bámi Adébáyọ̀s
Yejide hofft auf ein Wunder. Sie will ein Kind. Ihr geliebter Mann Akin wünscht es sich, ihre Schwiegermutter erwartet es. Sie hat alles versucht: Untersuchungen, Pilgerreisen und Stoßgebete – vergeblich. Dann nimmt ihre Schwiegermutter das Heft in die Hand und stellt Akin eine zweite Frau zur Seite. Eine, die ihm ein Kind schenken kann. Dabei haben sich Akin und Yejide entgegen der nigerianischen Sitten entschieden, keine zweite Frau in die Ehe zu holen. Doch jetzt ist sie da, und Yejide voller Wut und Trauer. Um ihre Ehe zu retten, muss sie schwanger werden – aber um welchen Preis? Ayọ̀bámi Adébáyọ̀s Debütroman erzählt mit emotionaler Kraft eine universelle Geschichte. Wie viel sind wir bereit zu opfern, um eine Familie zu bekommen?
“Born a Crime: Stories From a South African Childhood” von Trevor Noah
Trevor Noah’s unlikely path from apartheid South Africa to the desk of The Daily Show began with a criminal act: his birth. Trevor was born to a white Swiss father and a black Xhosa mother at a time when such a union was punishable by five years in prison. Living proof of his parents’ indiscretion, Trevor was kept mostly indoors for the earliest years of his life, bound by the extreme and often absurd measures his mother took to hide him from a government that could, at any moment, steal him away. Finally liberated by the end of South Africa’s tyrannical white rule, Trevor and his mother set forth on a grand adventure, living openly and freely and embracing the opportunities won by a centuries-long struggle.
Born a Crime is the story of a mischievous young boy who grows into a restless young man as he struggles to find himself in a world where he was never supposed to exist. It is also the story of that young man’s relationship with his fearless, rebellious, and fervently religious mother—his teammate, a woman determined to save her son from the cycle of poverty, violence, and abuse that would ultimately threaten her own life.
The stories collected here are by turns hilarious, dramatic, and deeply affecting. Whether subsisting on caterpillars for dinner during hard times, being thrown from a moving car during an attempted kidnapping, or just trying to survive the life-and-death pitfalls of dating in high school, Trevor illuminates his curious world with an incisive wit and unflinching honesty. His stories weave together to form a moving and searingly funny portrait of a boy making his way through a damaged world in a dangerous time, armed only with a keen sense of humor and a mother’s unconventional, unconditional love.