Es ist mal wieder Zeit! Es gibt kleine, aber feine Rants!
Ich habe im letzten halben Jahr sehr viel mehr schlechte Bücher gelesen als gute und ich muss meinen Frust los werden. Und was gäbe es dafür Besseres, als mal wieder eine kleine Serie an Rants zu schreiben? Genau! Nichts!
Daher: Let the rant games begin!
(Kleiner Disclaimer: Spoiler ahead! Aber diese Bücher sind eh so bescheuert, dass ihr sie niemals lesen müsst *zwinker*)
(Und noch ein Disclaimer: Alles nur meine Meinung, ihr könnt gerne eine andere haben. Peace!)
(Design by: Freepik.com)
“Witch Hunter” von Virginia Boecker
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Witch Hunter in Deutschland ankam und es einen sehr großen Hype darum gab. Deshalb dachte ich mir: Why not? Es kann ja gar nicht so schlecht sein. HA! Falsch gedacht! Es kann!
Ich habe das ganze Buch über mit Langeweile zu kämpfen gehabt, die sich scheinbar endlos hingezogen hat. Die Sprache war platt und vorhersehbar, hatte keinen Kniff und keine Tricks, sondern war an Plattitüden nicht zu überbieten.
Außerdem hat es den typischen Plot, den scheinbar jedes Jugendbuch haben muss: Junges Mädchen kann was Besonderes und rettet quasi alleine die ganze Welt.
Zusätzlich gibt es noch das Problem, dass die Namen und Charaktere austauschbar waren und man sich nach drei Sätzen an keinen von ihnen mehr erinnern konnte: John, Peter, Elizabeth und Co waren so erinnerungswürdig wie ein Straßenschild mitten in der Pampa.
Zusammenfassend: Langweilig, nichts Neues, absolut vorhersehbar. (Und ich konnte die Protagonistin einfach nicht ausstehen!)
“Lichtjahre zu dir” von Helen Douglas
Und mal wieder beweist sich, was ich einfach nicht glauben will: Wenn das Buch ein gutes Cover hat, heißt das noch lange nicht, dass das Buch auch innen wundertoll sein muss.
Wir haben es hier mit einem Zeitreise-Abenteuer zu tun, in dem niemand wirklich durch die Zeit reist, in dem ALLE Zeitreise-Paradoxen, die jemals erkannt wurden, einfach ignoriert werden und in dem mich die Charakterlosigkeit der Geschichte und des Plots so sehr genervt hat, dass ich knappe 3 Tage für diese 250 Seiten gebraucht habe.
Oh, und wisst ihr, was wir noch alles haben? Ein Mädchen, was ALLES wegschmeißt, nur weil sie einen superheißen Typen kennenlernt, eine Insta-Love hat und NATÜRLICH ihren allerbesten Freund dutzende Male verraten muss, damit die Geschichte weiterkommt und die beiden zusammen kommen können.
Diese Geschichte ist so verdammt langweilig, dass ich mich wirklich frage, wie die beim Verlag gelandet ist.
“Über mir der Himmel” von Jandy Nelson
I have a little confession to make: Ich LIEBE Jandy Nelson’s “Ich gebe dir die Sonne”! Dieses Buch war in so vielerlei Hinsicht einfach nur wahnsinnig genial, dass ich mich nach Lektüre ihres Debüts “Über mir der Himmel” einfach nur mit offenem Mund und unfassbar geschockter Miene da saß.
Dieses Buch ist der letzte Rotz Der Schreibstil ist super, ja. AAAAAABER die Geschichte! Oh Gott! Nie wieder!
Es geht kurz gesagt um ein Mädchen, dessen Schwester verstorben ist, welches nun mit ihrer verrückten Oma und ihrem noch verrückteren Onkel zusammen wohnt und nacheinander immer wieder mit dem Freund ihrer Schwester und dem Neuen, der supertoll Trompete spielen kann, rummacht und das ganz normal findet.
Nicht nur ging mir die Dreiecksgeschichte auf den Sack, sondern auch, dass dieses Mädchen die Persönlichkeit einer Pflaume hatte, die gerade vom Baum gefallen ist: Angedötscht, irgendwie eklig und nicht wert, dass ich ihr Aufmerksamkeit schenke. Sie war so nichtssagend und trotzdem lobte jeder sie immer wieder in den Himmel.
Außerdem hatte Joe, der Neue, einfach KEINEN EINZIGEN FEHLER! Er war perfekt in allem, was er tat und das hat ALLES kaputt gemacht! Wie soll ich sowas denn glauben?
(Oh, und habe ich erwähnt, dass sie angeblich die beste Klarinetten-Spielerin der ganzen Stadt ist? Und wir das nie mitkriegen und auch nichts passiert außer ihre bescheuerten Rummach-Sessions mit den Jungs? Jop, ich hatte sowas von viel Spaß damit. Wenn mit Spaß gemeint ist, das Buch andauernd durch den Raum schleudern zu wollen.)
“Rache und Rosenblüte” von Renée Ahdieh
Eigentlich war dieses Buch gar nicht so schlecht. Aber es war verdammt enttäuschend. Ich habe den ersten Band GELIEBT! GELIEBT! Es war ein supersüßes Märchen im orientalischen Setting und natürlich einer wundervollen Liebesgeschichte und ein wenig Magie.
UND WAS ZUM GEIER WAR DAS? Die ganze Magie war einfach weg. Puff, wie weggezaubert. Also, es gab schon noch Magie IN dem Buch, aber das Buch lies sich nicht mehr magisch lesen. Überhaupt nicht.
Die Charaktere haben gehandelt wie Roboter, die Geschichte war unglaubwürdig und dafür, dass in diesen knapp 400 Seiten ein ganzer Krieg ausgefochten wird, passiert in den ersten 300 Seiten wirklich GAR NICHTS. Charakter wurden nur aufgebaut, um sie hinterher für Emotionen zu töten, nichts hatte eine tiefere Bedeutung, Konfliktpotenziale wurden zum Fenster rausgeschmissen und generell verlief sich wortwörtlich alles im Sande.
Anstatt epische Kämpfe auszutragen und tragische Geschichten zusammen zu spinnen, bekamen wir eine langweilige Geschichte, die entweder viel länger oder viel kürzer hätte sein müssen. Es wirkte, als wollte die Autorin die angefangene Geschichte gar nicht mehr zu Ende bringen und hätte nur schnell einen Abschluss hingeklatscht, damit sie zur nächsten Geschichte sprinten konnte. Verdammt, ich mochte den ersten Band doch so gerne…
“Abendsonne – Die Wiedererwählte der Jahreszeiten” von Jennifer Wolf
Auch hier gilt: WAS ZUM BARTE DER ERDENMUTTER GAIA WAR DAS DENN?
Ich habe den ersten Band geliebt, die Chemie zwischen Maya und Nevis war so toll, dass ich zwei Jahre später immer noch ihre Namen weiß und das sagt so ungefähr ALLES!
Dementsprechend wollte ich natürlich auch den restlichen Teil der Reihe lesen. Es zeigt sich aber, dass ich mir das echt hätte sparen können.
Es gibt hier wieder mal eine schreckliche Insta-Love, die einfach so eintritt, nachdem die Charaktere sich um die 100 Seiten so richtig gehasst haben. Danach ist aber Friede-Freude-Eierkuchen und sie lieben sich, wie sich noch nie jemand auf der Erde geliebt hat.
Oh und dann spielt das Schicksal in Wegen, die einfach viel zu blöd und komplex sind, um irgendwie glaubwürdig zu sein und auf einmal ist die Geschichte viel zu ernst für eine kleine und süße Liebesgeschichte. Warum auch immer.
Generell war mir auch zu viel heile Welt, während an anderen Stellen VIEL ZU VIEL Drama war, was das Buch nicht zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle gemacht hat, sondern eher zu einer seeeeehr unglaubwürdigen Wasserrutsche – ohne Wasser.
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