Rezension: Der Rithmatist

Kurzinfo:

  • Autor: Brandon Sanderson
  • Genre: Roman, Fantasy
  • Verlag: Heyne fliegt
  • Seitenzahl: 432 S.

Kurzbeschreibung:

Nichts fasziniert Joel so sehr wie die Rithmatik – die Magie mit Kreide lebendige Wesen zu erschaffen und gegeneinander einzutreten. Allerdings ist er keiner jener Magier: Er wurde nicht dazu auserwählt. Aber nach einigen Anstrengungen schafft er es tatsächlich bei einem Professor der Rithmatik zu lernen. Doch stattdessen wird er hineingezogen in eine der größten Erschütterungen seiner Welt…

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Bildcopyright (aller Bilder): http://www.randomhouse.de/heynefliegt/

Eigene Meinung:

Vorab muss ich sagen, dass ich dieses Buch zusammen mit Sarah von Buechermops gelesen habe und wir uns im Großen und Ganzen einig waren, abgesehen von ein paar kleineren Dingen 😉

Hier ist ihre Rezension: https://buechermops.wordpress.com/2015/10/08/der-rithmatist-brandon-sanderson/

Ich werde auch ein paar Gedanken von uns in diese Rezension mit einbauen, dann werdet ihr ja sehen, was ich meine 😀

+ Welt

Wenn ihr gedacht habt, ihr kennt komplex erdachte Welten á la Twilight, Panem oder Divergent, dann liegt ihr MEILENWEIT daneben!

Diese Welt ist der absolute Oberhammer! Allein schon für die IDEE, dass es Menschen gibt, die Kreidewesen zum Leben erwecken können und diese auch gegeneinander kämpfen können ist der Hammer. Aber die Umsetzung ist weit mehr als nur Standard. Denn Sanderson belässt es nicht auf dem Umstand, dass es diese Leute gibt, nein er lässt sich ein komplexes System einfallen, das auf eben jener Grundidee basiert und diese noch viel weiter ausbaut! Und so kommt es, dass am Ende jedes Kapitels ein weiteres Puzzleteil aus dieser Thematik erklärt wird. Zum Beispiel verschiedene Linien oder die Wirksamkeit einzelner Verteidigungen. Es ist wirklich ein von Meisterhand geschaffenes Werk, das sich vor allem in diesen Details ausdrückt. Ohne die vielen Zeichnungen wäre man vor allem ziemlich aufgeschmissen gewesen, weil man sich alles auf keinen Fall hätte so ausmalen können.

Kostprobe gefällig? Bitteschön:

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Auch ist uns aufgefallen, dass dieser Prozess uns irgendwie sehr an Pokémon erinnert und uns deshalb wahnsinnig viel Spaß gemacht hat.

Zitat (buechermops): “So wie Pokemon ein bisschen!”

Zitat (frauplasma): “Aber jeder liebt Pokemon!”

Es ist sogar noch einen Schritt weiter als Pokemon, denn man kann sich einfach ALLES zeichnen, was man will. Dementsprechend könnte wirklich ein Rithmatist mit Pokemon an den Start gehen oder sogar seine eigenen erschaffen! Ist das nicht DER Hammer?

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+ Joel

Joel (also unser Protagonist) war mir von der ersten Seite an sehr sympathisch, denn er ist intelligent, ohne dass er es dauernd betonen muss oder sich als besser hinstellt als andere. Seine Begeisterung für die Rithmatik war deutlich zu spüren und man hat sich mit ihm gefreut wie ein kleines Kind, wenn er mehr darüber herausfinden durfte.

Seine Gedankengänge zeugen vor allem davon, dass er sehr weit voraus denkt und immer gründlich überdenkt.

Mit seiner Weltfremdheit und seiner unbewussten tollpatschigen Art, kann man ihn einfach nur lieb haben

+ Melody

Melody ist eine Person, die auch eine relativ große Rolle in diesem Buch innehat, aber vor allem hat sie eines: Rithmatische Fähigkeiten!

Sie ist einfach ein toller Charakter, weil sie selbstbewusst ist und ihr Ding durchzieht, egal, was alle anderen denken mögen.

Und ihre Affinität zu Einhörnern ist wirklich unbezahlbar komisch in manchen Momenten. Aber es gilt: Einhörner sind edle und majestätische Tiere!

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Zitat (buechermops): “Meine Kreidlinge würden auch so aussehen ^^”

Außerdem shippe ich Joel und Melody so sehr, das glaubt ihr gar nicht!

– Zelebrierung des “Außenseiterums”

Allerdings waren wir uns beide relativ einig, dass das “Außenseitertum” in diesem Buch ein wenig zu sehr zelebriert wird.

Niemand will mit Melody essen, mit Joel redet auch niemand, Joel wird von keinem richtig angenommen, beide sind einfach Außenseiter-Klischee hoch fünfzig.

Da hilft es natürlich, dass die Beiden sich anfreunden und dann auch nicht mehr so außenseiterig (jaaa, das Wort habe ich gerade erfunden ;D) sind, weil sie der rithmatischen Welt sehr viel weiter helfen.

Zitat (buechermops): “Nur Joel ist mir zu sehr ein Außenseiter.” & “Weiß nicht, finde beide Charaktere irgendwie sehr kühl bzw. Melody ist mir auch zu sehr Außenseiterin”

Zitat (frauplasma): “(…), aber das Außenseitertum wird mir ein wenig zu sehr zelebriert.”

Ihr seht, da waren wir uns sehr einig! 😀

+ Die Rithmatik und ihre Ausführlichkeit

Wie oben schon erwähnt, hat es mir sehr gut gefallen, wie ausführlich die Rithmatik beschrieben wurde und wie viele Gedanken sich Brandon Sanderson bei dieser Art der Magie gemacht hat. Das ist bei weitem nicht normal in diesem Genre und auch nicht im Fantasy-Genre. Aber am tollsten ist ja, dass das Ganze auf geometrischen Figuren und ihren Eigenschaften fußt und damit einen Ursprung hat, der ja sehr an unsere Welt gebunden ist!

Es musste einfach gewürdigt werden, wie sehr Brandon Sanderson sich mit diesem Thema auseinander gesetzt hat und wie sehr er seine eigene Welt ausgebaut hat! Chapeau!

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+ Fortsetzungspotenziel hoch 10

Dieses Buch MUSS einfach eine Fortsetzung haben, da zwar “der Fall” geklärt wurde, aber am Ende tausend neue Fragen aufgekommen sind, die unbedingt geklärt werden müssen.

Es hat mich ein wenig an ein Staffelende einer Serie erinnert, bei dem man fröhlich durch die Gegend hüpft, aber trotzdem weiß, dass es noch Gefahren gibt, die es zu bekämpfen gibt.

Da freut sich doch JEDER auf die Fortsetzung!

Zitat (frauplasma): “Das war wirklich genial – ich bin vor Freude herumgehüpft XD”

+ ENDE (bester Kampf, den ich je gelesen habe)

Dieses Ende hat JEDES Manko, was wir an das Buch gestellt haben (kommen wir gleich zu) ausgemerzt! Die letzten hundert Seiten sind einfach UNGLAUBLICH!

Und vor allem nimmt es Wendungen, die ich so nie voraus gesehen hätte!

Ich hätte vor allem am Ende gedacht: Jaaaa, jetzt ist alles geklärt und kommt noch so dies und das und dann BÄM! hat Brandon Sanderson noch DEN Knaller rausgehauen!

Da hätte glaub ich niemand mit gerechnet.

Und (Achtung SPOILER!): Der Kampf am Ende war einfach nur episch und PERFEKT! Das war das beste Teamwork, die beste Strategie und der beste Kampf (von Percy Jackson & Co. jetzt mal abgesehen), den ich je gelesen habe!

– Stellenweise etwas ziehend

Leider, leider ist auch dieses Buch nicht perfekt und hatte ein paar kleine Schwächen. So gab es vor allem am Anfang und am Ende Stellen, die sich wie Kaugummi in die Länge zogen und einfach nicht so recht in die doch sehr spannende Story passen wollten.

Auch hatte man teilweise das Gefühl, dass man einfach nicht vorankommt und eigentlich schon viel weiter sein müsste, was leider etwas von dem Flair und dem Charme des Buches genommen hat.

– Charaktertiefe

Es gab ein oder zwei Stellen, an denen man richtig gemerkt hat, was für ein Mensch Joel ist und was ihn ausmacht, allerdings blieb er doch den Rest der Zeit verhältnismäßig blass.

Und Melody schien irgendwie keine Charaktertiefe zu entfalten, obwohl man schon gemerkt hat, wie sie ist und was sie ausmacht, aber man konnte keine vernünftige Bindung zu ihr aufbauen.

Ich hoffe mal, dass der Folgeband oder die Folgebände da Einiges besser machen werden!

+ Es hat wirklich Spaß gemacht, das Buch zu lesen!

Vor allem der Schluss war einfach Lesefreude pur und hat tolle Gefühle vermittelt, die mich wieder daran erinnert haben, warum ich lese. Genau wegen dieser Gefühle! Es war unglaublich toll und hat wahnsinnig Spaß gemacht!

Zitat (buechermops): “Aber das tolle Ende hats echt rausgerissen!”

Zitat (frauplasma): “Aber das Ende war der Hammer, vor allem der Kampf ;D”

Fazit:

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4,5 Tintenkleckse für ein wahnsinnig geniales Ende einer Geschichte in einer toll und komplex gedachten Fantasiewelt, deren Charaktere leider etwas zu blass blieben.

Und um es mit einem Zitat (von mir selbst, höhö) zu beenden:

“Fortsetzung! Jetzt sofort! Auf der Stelle!”

 

9 Comments

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