Rezension: The School for Good and Evil – Es kann nur Eine geben

Kurzinfo:

  • Autor: Soman Chainani
  • Genre: Roman, Jugendbuch
  • Verlag: Ravensburger Buchverlag
  • Seitenzahl: 508 S.

Kurzbeschreibung:

Auf der Schule der Guten und der Schule der Bösen werden Jugendliche für ihre spätere Karriere in einem Märchen ausgebildet: als Helden und Prinzessinnen oder aber als Schurken und Hexen. Sophie träumt seit Jahren davon, Prinzessin zu werden. Ihre Freundin Agatha dagegen scheint mit ihrem etwas düsteren Wesen für die entgegengesetzte Laufbahn vorbestimmt. Doch das Schicksal entscheidet anders und stellt die Freundschaft der Mädchen auf eine harte Probe …

Chainani_The School for Good and Evil_1_Es kann nur eine geben

Eigene Meinung:

Seitdem ich das erste mal von diesem Buch gehört habe, wollte ich es unbedingt haben! Ich hätte es zur Not auch auf Englisch gelesen.

Ich meine seht euch doch dieses wunderschöne Cover an! Es ist sooo wunderschön!

Das Überraschendste an diesem Buch war wirklich seine Länge und seine Dicke! Denn das Buch sieht von außen aus wie ein unglaublicher Wälzer und ist richtig schön dick. Das sieht doch im Regal am allerbesten aus, oder nicht?

Die Aufmachung dieses Buches ist einfach phänomenal! Die Karte vorne und hinten im Buch ist einfach toll und schön gemacht (der Illustrator heißt übrigens Iacopo Bruno).

Übrigens finde ich es eine Schande, das dieses Buch in meiner Stammbuchhandlung quasi hinter einer Säule steht und es niemand betrachten kann…ich habe es selbst fast nicht gefunden und ich kenne mich da aus wie in meiner Westentasche…Aber das nur so nebenbei ;D

Ich bin ja auch ein riesengroßer Märchenfan und ich habe mich so unglaublich auf dieses Buch gefreut! Die Idee ist nicht gerade die innovativste, aber trotzdem hat der Autor das Bestmögliche rausgeholt und mit wunderbaren Elementen in einen Topf geworfen, die dann ein tolles und unterhaltendes Buch hervorbrachten.

Was ich am faszinierendsten an diesem Buch fand, war, dass dieses Buch denselben Effekt hervorruft, wie PIXAR-Filme.

Denn bei diesen ist der eigentliche Film immer für Kinder gedacht, beinhaltet dabei allerdings auch tolle Anspielungen und Weisheiten für Ältere.

Genau das passiert auch bei diesem Buch. Denn obwohl es für eine relativ junge Zielgruppe (ab 12 Jahren) verfasst wurde, habe ich keinen wesentlichen Unterschied zu Büchern für Ältere erkennen können und das Niveau des Buches liegt wirklich viel höher.

Denn “The School for Good and Evil” spricht so viele Themen an, dass man sie unmöglich alle aufzählen kann. Trotzdem möchte ich ein paar erwähnen: Nichts ist so, wie es scheint; Jeder kann sich ändern; Selbst das reinste Herz trägt das Gute und das Böse in sich; der Wert echter Freundschaft; Wie das Äußere vom Inneren ablenken kann; Das Äußere lenkt nur vom Inneren ab und spiegelt dieses meistens nicht wieder; und und und…

Das sind nur einige der vielen Themen, die angesprochen werden.

Im Großen und Ganzen geht es wirklich nur um Agatha und Sophie, die vermeintlich erst an die jeweils falsche Schule kommen. Allerdings wird sehr schnell klar, dass das kein Fehler war und das wahre Wesen der beiden kommt heraus und kristallisiert sich immer wieder heraus.

Dabei wird immer wieder die Perspektive gewechselt und wir erfahren von beiden, was jeweils geschieht. Dies ist auch wunderbar gemacht, denn auch wenn die Sprache eher auf Jüngere angelegt ist, merkt man doch deutlich den Unterschied zwischen den Gedankenwelten von Sophie und Agatha.

Dabei hat der Autor es kurioserweise geschafft, dass ich weder Sophie noch Agatha, noch Gut oder Böse, bevorzugt habe. Ich habe aus beiden Perspektiven gleich gerne gelesen und immer mitgefiebert, egal wer gerade erzählte.

Die Charakterentwicklung in diesem Buch ist wirklich immens. Und ich komme sonst eigentlich nie auf die Charakterentwicklung zu sprechen, einfach, weil es mir nicht auffällt, ob sich Charaktere weiterentwickeln. Aber Sophie und Agatha machen vor allem zum Ende hin so viele Veränderungen durch und erkennen sich selbst immer besser, dass ich es einfach erwähnen musste. Dabei wirkt aber Nichts überzogen oder nicht nachvollziehbar. Denn aus der menschlichen Perspektive, die ja immer zwischen dem Guten und dem Bösen hin und herschwankt, sind beide Seiten komplett nachvollziehbar.

Eine schöne Kleinigkeit sind der Aufbau der Schulen und die kleinen, alltäglichen Dinge. Denn nichts zeigt den Unterschied zwischen den beiden Schulen besser, als dass die Guten einen Fitnessraum und eine “Glamour-Lounge” zum Aufhübschen haben, während die Bösen die “Wimmerkammer” haben, in der sie, nennen wir es mal zurechtgewiesen, werden.

Oder, dass die Bösen von Wölfen herumgescheucht werden und Dinge wie Flüche und Foltermethoden lernen müssen, während die Guten von Feen bedient werden und die Sprache der Tiere und Etikette lernen müssen.

Das hat wirklich Spaß gemacht und jedes Mal, wenn ich ein solch liebevoll gestaltetes Merkmal gesehen habe, mochte ich das Buch ein wenig mehr.

Der Abschluss des Buches stellt auch seinen Höhepunkt dar.

Der Schluss hat dem Buch meiner Meinung nach noch mal klar die Krone aufgesetzt, denn hier wird das gesamte System komplett hinterfragt und jede Figur steuert auf ihren charakterlichen Höhepunkt zu. Und das alles endet dann in einem sehr, seeeeehr fiesen Cliffhanger.

Ein Meisterwerk der Metaphorik, das sich da aufbaut und die Metaebenen dahinter sind zahllos.

Allerdings kann ich irgendwie keine 5 Kleckse vergeben, denn manche Entwicklungen gingen mir einfach zu schnell oder verschiedene Dinge wurden einfach viel zu schnell abgehandelt, obwohl sie im weiteren Verlauf sehr wichtig wurden.

Und ich will mir ja für die nächsten beiden Bände noch ein bisschen Spielraum lassen. 😀

Insgesamt vergebe ich 4, 5 Tintenkleckse für ein Jugendbuch, dass in PIXAR-Manier sowohl Kinder, als auch Ältere mit seinen Charakteren und fantasievollen Beschreibungen dieser Welt verzücken und bezaubern kann.

 

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