“Immer wieder für immer” von Justin A. Reynolds | Rezension

Ich liebe Liebesgeschichten. Nur, wenn sie auf gegenseitigem Respekt und Freundschaft aufbauen und nicht darauf basieren, dass jemand einfach nur “den Geruch” TM total anziehend findet. Außerdem liebe ich diverse Geschichten. Und eine Liebesgeschichte mit einem Ansatz wie “Und täglich grüßt das Murmeltier”, hispanischen und schwarzen Protagonisten und einem Fokus auf Freundschaft klingt doch absolut himmlisch, oder? Ist es auch! Hier ist meine Rezension zu “Immer wieder für immer” und ich hoffe, dass ihr euch ebenfalls verlieben werdet.


Bibliographische Daten

  • Autor: Justin A. Reynolds
  • Genre: Jugendbuch, Zeitreise, Romantik
  • Verlag: Carlsen
  • Übersetzerin: Nadine Püschel
  • Seitenzahl: 408 S.
  • ISBN: 978-3-551-58392-5

Kurzbeschreibung

Als Jack auf einer Party Kate trifft, ist er hin und weg. Schließlich kann man nicht mit jedem Mädchen eine Nacht lang auf der Treppe sitzen und über Cap’n Crunch und das Leben reden. Es ist der perfekte Beginn ihrer gemeinsamen Geschichte … bis Kate stirbt und alles endet. Oder nicht? Denn plötzlich sitzt Jack wieder auf der Treppe und Kate taucht auf, gesund und munter! Jack kann es nicht glauben, aber egal. Dies ist seine Chance, Kates Tod zu verhindern. Das Problem: Bei Zeitreisen hat jede Veränderung ungeahnte Folgen.


Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für das unangeforderte Rezensionsexemplar!



Eigene Meinung

POSITIV

  • Ich liebe liebe liebe die Chemie zwischen den beiden Protagonisten!

Etwas, womit eine Liebesgeschichte für mich steht und fällt, ist die Chemie zwischen den Protagonisten. Und hier ist die sowas von gelungen! Ich finde es klasse, dass sich die Gespräche zwischen den beiden so fluffig anfühlen, dass wir sehen, dass es zwischen den beiden direkt funkt und wir uns beim ersten Mal gleich mit in Kate verlieben können und die Beziehung der beiden wirklich goldig ist. Ich habe richtig mitgefiebert, weil die beiden immer wieder süße Aktionen geplant haben und man richtig merkte, wie gut die beiden auch in ihrem Familien- und Freundesleben zusammen passten. Ich habe mich mit jeder Zeile weiter in die Beziehung der beiden verliebt und kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand diesem Charme erwehren kann.

  • Die Charaktere sind divers – und das sind auch ihre Probleme!

Jack ist schwarz und soweit ich das richtig verstanden habe, ist Kate eine Latina. Jacks bester Freund ist ebenfalls hispanischer Abstammung. Dabei sind die Charaktere mehr “zufällig” schwarz und andere marginalisierte Menschen, wissen allerdings ganz genau, mit welchen Dingen sie zu kämpfen haben. Zwar wird das Buch nie überwiegend politisch, aber der Vater von Jacks bestem Freund ist in einem immer währenden Kreis der Polizeigewalt gefangen, während seine Oma im hohen Alter immer noch viel arbeiten muss, weil das Geld sonst nicht reicht. Ich finde es sehr gut, dass diese Charaktere alle “happen to be black”, sich aber trotzdem ihren Problemen und Identitäten stellen. So wie auch Kate sich dem unfairen Gesundheitssystem stellen muss.

  • Ein großer Teil des Buches drehte sich um Freundschaft und wie diese teilweise noch viel wichtiger sein kann, als Liebe!

Jack und seine zwei besten Freunde nehmen eigentlich viel mehr von diesem Buch ein, als die Beziehung zwischen ihm und Kate. Das ist total perfekt! Das Buch beleuchtet nämlich auch, dass man die Liebe seines Lebens retten kann und dabei sein ganzes Leben ruinieren kann, weil man seine Freunde hintergeht oder sie ignoriert. Ich fand es mega genial, dass auch die Beziehungen zu den Freunden und zur Familie gleichwertig behandelt wurden. Denn so wird gezeigt, dass das restliche Leben nicht einfach pausiert, wenn man eine neue Beziehung eingeht! Mega genial!

  • Ich liebe es, dass Kate älter ist als Jack und es niemanden juckt! NIEMANDEN!

Ich habe noch NIE ein Buch gelesen, in dem die Protagonistin älter ist als ihr Love Interest und gleichzeitig noch an einer höheren Stelle im Leben steht als er. Jack lernt Kate nämlich auf einer College-Besichtigungsparty kennen, wobei sie schon dort studiert. Und im gesamten Buch wird niemals daran Zweifel geäußert, dass sie ja älter und erfahrener ist oder dass man nicht mit älteren Mädchen zusammen sein sollte. Und ich fand das so so toll! Ich habe diese Konstellation so satt, dass das Mädchen in solchen Fällen immer die unerfahrene sein muss und hier ist dies genau andersherum! Love it!

  • Die Behandlung von Kates Krankheit fand ich sehr schön ausgearbeitet

Dies ist kein “Ich-bin-so-krank-und-werde-sterben”-Buch, sondern ein Buch, was sich vor allem mit dem Leben auseinander setzt und wie wir es durch unsere Entscheidungen beeinflussen können. Kate ist sich zwar bewusst, dass die krank ist, will aber nicht, dass diese Krankheit sie definiert und hält sie Jack deshalb sehr lange vor und will auch immer wieder seine Hilfe ablehnen. Das Buch geht mit dieser Krankheit auch sehr umsichtig um und versucht nicht zu medizinisch zu werden.

NEGATIV

  • Was bei Zeitreisen immer schief geht: Es wird dann doch etwas repetitiv

Ich weiß, dass der Autor in diesem Buch schon versucht hat, die Wiederholungen nicht wie Wiederholungen wirken zu lassen, aber trotzdem wirkt es ein wenig seltsam, wie sich verschiedene Erzählstränge dann doch durch die insgesamt 4 Wiederholungen der Ereignisse ziehen. Ich fand es spannend, dass der Autor sich dagegen entschieden hat, das erste Kennenlernen der beiden immer wieder in jedem Detail zu erzählen und auch, dass man viele Möglichkeiten sieht, ist sehr gut gestaltet. Aber ab einem gewissen Punkt war einfach sehr viel unnötiges Drumherum zu erzählen und man wusste schon die ganze Zeit, worauf es denn hinauslaufen würde.


Fazit

Dieses Buch kann ich wirklich nur jedem ans Herz legen, der eine süße und leichte Liebesgeschichte sucht, die sich nicht zu sehr auf das Körperliche an der Liebe beschränkt und auch anderen Charakteren eine große Bandbreite an Emotionen bietet. Denn hier finden nicht nur Trauer und Wut statt, sondern auch noch Freundschaft, freundschaftliche Liebe, Verzweiflung, Hintergehen und Enttäuschung. Man erlebt wirklich mehr mit diese Charakteren, als in einem Buch möglich sein sollte und geht am Ende definitiv mit dem Erlebnis heraus, dass man sein Leben und seine Entscheidungen ein wenig genauer unter die Lupe nimmt und nun weiß, wie sehr Entscheidungen das Leben beeinflussen können. Eine volle Leseempfehlung!

5 von 5 Tintenkleckse!
 

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