Rezension: “My First Love” von Tanja Voosen

Ich mag Tanja Voosens Bücher sehr gerne und kann sie immer wieder lesen, wenn ich in einer Leseflaute feststecke oder mich einfach nur von einem anstrengenden Tag erholen möchte.

Dementsprechend war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch, welches sich nicht nur mit einer Jugendromanze beschäftigt, sondern auch noch mit einer Protagonistin, die einen “Schlussmach-Service” betreibt, einer Love-to-Hate-Geschichte und skurrilen und witzigen Wetten, an denen sich die Charaktere messen wollen.

Klingt super kurzweilig, spannend und doch humorvoll? Ist es auch! Meine Rezension dazu gibt es hier:


Bibliographische Daten

  • Autor: Tanja Voosen
  • Genre: Jugendbuch, Romance
  • Verlag: Heyne Fliegt
  • Seitenzahl: 444 S.

Kurzbeschreibung

Trennungen sind einfach – wenn du nicht selbst betroffen bist

Eigentlich wollte Cassidy einem Mädchen an ihrer Schule nur dabei helfen, ihren blöden Freund loszuwerden. Doch dann bitten immer mehr Mitschüler sie um ihren genialen Schlussmach-Sercive. Als Cassidy den ebenso gutaussehenden wie nervigen Colton von seiner Freundin “befreit”, fordert er sie zu einer unglaublichen Wette heraus: Statt Paare zu trennen, soll sie zwei ganz bestimmte Mitschüler verkuppeln. Nicht ahnend, welch finstere Hintergedanken Colton hegt, nimmt Cassidy die Herausforderung an. Und stolpert mitten hinein in ein Wirrwarr aus heimlichen Küssen, verschlungenen Intrigen und der ersten großen Liebe…


Vielen Dank für den Heyne Verlag und das Bloggerportal für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares!


Eigene Meinung

POSITIV

  • Cassidy ist eine so unfassbar tolle Protagonistin!

Ich liebe Cassidy. Sie ist eine tolle Protagonistin und ein toller Mensch. Sie ist sich nicht  zu schade für Späße, eine tolle beste Freundin, versucht immer das richtige zu tun, kann sich aber auch auf Späße und Wetten einlassen. Sie ist grundehrlich und versucht sich und ihrem Bruder zu helfen, wo es nur geht. Sie passt auf ihre beste Freundin auf und versucht Menschen eigentlich nur vor schlimmen Erfahrungen in Beziehungen zu retten. Sie hat eine sehr lustige Seite, kann aber auch ein riesiger Sturrkopf sein. Aber vor allem ist sie eins nicht: Total austauschbar. Auch wenn Cassidy ein paar Eigenschaften hat, die sie sehr identifizierbar machen, so ist sie doch ein ganz eigener Charakter, den man gerne eine Weile durch sein Leben begleitet und ein ganzes Buch mit ihr durchlebt.

Cassidy ist super! Go, Cassidy, Go!

  • Eine tolle Repräsentation männlicher und weiblicher Freundschaft!

Nicht nur Cassidy hat ihre beste Freundin, mit der sie sich über alles austauscht, sondern auch Colton hat seinen Cousin und besten Freund. Beide Freundschaften sind nicht einfach nur informell oder ausnutzend, wie man es in Jugendbüchern häufiger mal sehen kann, sondern sie sind auch Beispiele dafür, wie gute Freundschaften funktionieren können oder sollten. Diese Freunde streiten sich, sie haben tolle Momente, sie hecken Pläne aus und sind letztendlich doch immer füreinander da. Eine so tolle Repräsentation von Freundschaften!

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  • Diese Dialoge sind der absolute Wahnsinn!

Ich liebe Tanja echt für ihre Dialoge! Sie sind frisch, fühlen sich real an, haben immer eine Prise Humor und sind von Charakter zu Charakter verschieden! Ich liebe es, dass man alleine daraus die Charaktere entnehmen kann und nicht nur Humor und Spannung aufgebaut wird, sondern sich auch mal Komplimente und/oder Beleidigungen gegen den Kopf geschmissen werden, ohne dass alle sich sofort fragen, wie man denn so etwa nur sagen könne! Ich lese diese Dialoge und fühle mich wie in einem echten Gespräch zwischen Klassenkameraden, besten Freundinnen oder eben zwei Menschen mit einer gewissen Anziehung. Love it!

  • Die Familiensituation von Cassidy und ihr Umgang damit

Cassidys Familie ist auch so ein Fall für sich. Während ihr Bruder sich immer weiter abkapselt und irgendwie keiner mehr zu ihm durchzudringen scheint, haben die beiden keinen richtigen Vater, da ihre Mutter sich immer von einem Date ins nächste stürzt, aber immer sofort erwartet, dass es ihr Traummann schlechthin ist. Unter diesen Schwankungen in der Familiensituation und in der Gefühlslage ihrer Mutter haben die beiden Kinder zu leiden. Außerdem hat dies zur Folge, dass ihre Mutter schwer einen Job behalten kann, was natürlich nicht gerade zum finanziellen Wohlstand der Familie beiträgt. Cassidy hat in ihrer Familie so einige Differenzen, aber sie kümmert sich um ihren Bruder, hat einen Plan fürs College und weiß sich zu behelfen. Ein interessantes Thema für ein solches Buch!

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  • Eine Hate-to-Love-Geschichte genau richtig aufgezogen!

So sehr ich diese Art von Liebesgeschichten auch liebe, sie müssen gut gemacht sein. Und meistens sind sie das nicht. Dieses Mal schon! Hier sind die beiden nicht einfach nur zwei Leute, die sich hassen und dabei eigentlich keine Anziehung verspüren, sondern sie hassen sich wirklich. Und sie haben beide einen ziemlich großen Grund dazu. Denn Colton mag das Konzept von Cassidys Schlussmachservice überhaupt nicht, da er auch mal ein Opfer ihrer Künste wurde. Und dieses Thema sorgt zwischen den beiden für ordentliche Spannungen, die sich nicht einfach in Luft auflösen. Die beiden sind auch nicht die ganze Zeit heimlich verliebt ineinander, sondern von ihrer Anziehung regelrecht überfordert und kriegen das alles nicht wirklich auf die Kette. Das habe ich wirklich geliebt!

  • Verschlungene Beziehungen und Missverständnisse, die sich echt und real anfühlen

Hier gibt es echt tolle Freundschaften, das habe ich ja schon erwähnt, aber alle Beziehungen fühlen sich real an. Nicht fabriziert, nicht durch die Gegend geschoben, damit es dem Plot in den Kram passt. Außerdem könnten diese Verwirrungen, die in Liebesbeziehungen passieren, auch genauso im realen Leben passieren, da bin ich mir absolut sicher! Ich will nichts spoilern, aber diese Kombination sorgt schon für einige Irrungen und Wirrungen, die toll geschildert werden!

NEGATIV

  • Manchmal kam mir alles dann doch zu überdreht vor

Das ist aber auch ein generelles Problem von Jugendbüchern: Ich finde die Figuren gerne entweder absolut nichtssagend oder zu überdreht. In diesem Buch fand ich manche Reaktionen dann doch völlig überzogen oder einfach zu viel des Guten. Aber das habe ich immer noch lieber, als mit der Masse verschwimmende Charaktere, aber mir geht es doch ein wenig auf den Keks, wenn High Society-Tussen einfach viel zu viel mit der Protagonistin kommunizieren, mit der sie sich sonst nie abgeben würden. Weniger ist manchmal mehr.

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  • Die Lösung am Ende nicht längerfristig – muss sie aber vielleicht auch nicht sein

Ich will niemanden spoilern, aber die beiden Streithähne Colton und Cassidy finden dann irgendwann doch eine *Lösung* und die ist wunderbar und ein tolles Ende für dieses Buch, allerdings kam sie mir sehr wie eine Übergangslösung vor, der noch viel Streit und Trubel folgen könnte. Allerdings kann dies auch eine willkommene Überraschung zu diesen Alles-ist-super-los-lass-uns-Kinder-kriegen-Happy-Ends sein, die ich dann doch eher verabscheue.


Fazit

Für dieses wunderbare Jugendbuch, was mich zum Lachen und zum Nachdenken gebracht hat, welches eine wunderbare Repräsentation von Freundschaft enthält und welches mich daran erinnert hat, dass Jugendbücher dafür da sind, um Jugendlichen mit ihren Gedanken und Ängsten zu helfen, ein wenig Druck rauszunehmen, Spaß zu machen, das Herz klopfen zu lassen und dabei auch noch das Wachstum der Protagonistin begleiten. Ein wahnsinnig tolles Buch, was nur ein paar kleine Schrammen aufweist!

Tintenkleckse_4.5

4,5 von 5 Tintenklecksen!

 

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