Rezension: “Schicksalsbringer” von Stefanie Hasse

Stefanie Hasse dürfte vielen eher als Buchbloggerin bekannt sein, allerdings schreibt sie seit einiger Zeit auch Bücher! Eines davon ist im Loewe Verlag erschienen und nennt sich “Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung”! Und genau dazu gibt es heute eine Rezension!

Dieses Jugendfantasybuch dreht sich um das Schicksal und seine göttlichen Begleiter und ausführenden, die durch eine Münze einem Träger helfen müssen, das Schicksal zu verändern. Kein Wunder, dass dies zu einigen Problemen führt…


Bibliographische Daten

  • Autor: Stefanie Hasse
  • Genre: Fantasy, Jugendroman
  • Verlag: Loewe
  • Seitenzahl: 411 S.

Kurzbeschreibung

Kiera war noch ein kleines Mädchen, als ihr ein unheimlicher Mann auf dem Jahrmarkt eine geheimnisvolle Münze zusteckte. Jahre später findet sie die Münze beim Aufräumen wieder und verletzt sich daran. Von da an steht Kieras Leben Kopf: An der Schule tauchen die mysteriösen Zwillingsbrüder Phoenix und Hayden auf. Und Phoenix – unfreundlich, überheblich, aber wahnsinnig attraktiv – behauptet, Kiera könnte mit der Münze das Schicksal beeinflussen. Daher dürfte er nun einen ganzen Mondmonat lang nicht mehr von ihrer Seite weichen…


Vielen Dank an den Loewe-Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares!

Eigene Meinung

POSITIV

  • Innovative Idee

Ich habe wirklich noch keinen Jugendroman gelesen, der sich dem Schicksal annimmt und vor allem mit der griechischen Göttin Fortuna spielt, die das Schicksal beeinflussen konnte. Zwar sind viele Abwandlungen enthalten, aber trotzdem fand ich gerade diese Idee sehr cool! Auch die mit der Münze, die dem Träger die Macht über das Schicksal verleiht, ist eine tolle und neue Idee!

Die dann auch noch umgesetzt mit dem Netzt und Gewebe des Schicksals und die Aufsplittung in das gute Schicksal, das böse Schicksal und den Zufall, haben mir sehr gut gefallen und wurden gut in die Geschichte eingearbeitet!

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  • Chemie zwischen den Charakteren

Die Chemie zwischen Phoenix und Kiera stimmt auf jeden Fall! Die beiden necken sich, machen sich übereinander lustig, sind aber auch einfach nur witzig oder romantisch. Man merkt auf jeder Seite die Anziehungskraft zwischen den beiden, es wird nie langweilig, die beiden zu zweit zu erleben.

Auch, dass sie sich immer wieder neue Dinge erzählen müssen, die sie vorher verschwiegen haben, ist immer ein Grund für den Konflikt und die Aussöhnung der beiden, ebenso wie das Schicksal, dass den beiden immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht!

I like these two!

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  • Ich konnte es nicht aus der Hand legen!

Eine mega gute Sache an diesem Buch: Es ist suchterregend! Ich habe rund 300 Seiten dieses Buches an einem Tag gelesen und konnte das Buch einfach nicht mehr weglegen. Selbst, wenn ich es versucht habe, habe ich nach fünf Minuten wieder dazu gegriffen!

Die Geschichte entwickelt sich rasend schnell, der Schreibstil lädt zum schnellen Lesen ein und die Sätze fließen mühelos ineinander über! I love it!

Dadurch wird nicht nur das Buch zu einer schnellen Lektüre, sondern auch die Sucht, die einen an das Buch fesselt, nur noch größter! Me likey!

  • Mal KEIN Liebesdreieck!

ES GIBT KEIN LIEBESDREIECK! HALLELUJAH! Wer hätte gedacht, dass dies überhaupt noch möglich ist?

Tatsächlich kämpfen nicht die beiden Schicksale um das Mädchen, das wäre ja auch langweilig, wir haben hier eine supersüße Geschichte zwischen Kiera und Phoenix, die gut funktioniert und auch nicht groß unterbrochen wird, außer, dass sie mehrere Hürden überwinden muss!

DANKE DANKE DANKE DAFÜR!

NEGATIV

  • Zu viel Gelaber, ohne wirklich etwas zu sagen

Viele, viele Seiten lang geht dieses Buch einfach so weiter. Nichts gravierendes passiert, es gibt keine tiefgründigen Gespräche und auch der Plot steht weitestgehend auf der Stelle. Der Protagonist erzählt der vermeintlich mächtigen Protagonistin niemals die Wahrheit und man muss ihm immer alles aus der Nase ziehen, was den Plot auf eine total unangenehme Weise streckt.

Außerdem reden die Charaktere in diesem Buch unfassbar viel – sagen tun sie dabei allerdings eher wenig. Sie reden immer nur von den gleichen Dingen, die gleichen Themen werden gedacht, angesprochen, ausgehandelt.

Auch der Plot scheint sich immer nur um genau 3 Orte zu drehen und jeder Tag gleicht einer Mischung aus “Und täglich grüßt das Murmeltier” und “High School Musical”: Immer derselbe Schmarn, immer in der großen, bösen High School, in der alle doof sind

Außerdem kann die Protagonistin ungefähr alles, was ein Toastbrot kann – aber auch nicht mehr.

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  • Totale und unübersichtliche Konfrontation am Ende

Die Konfrontation am Ende ist nicht halb so logisch und nachvollziehbar, wie man das vielleicht gerne haben wollen würde.

Auf einmal kommt alles, was der Plot vorher hat vermissen lassen, mit einem Schlag nach und alles wirkt zu viel, zu gigantisch, zu nach “Ende” und “Vernichtung” schreiend.

Auch werden Entscheidungen weder richtig begründet, noch ausgeführt, der Leser im Dunkeln gelassen, die Charaktere handeln außerhalb ihrer eigentlichen Rolle und irgendwie ist trotzdem alles verdammt langweilig und vorhersehbar.

Ganz komisch, ganz bescheuert und irgendwie nicht zu ertragen.

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  • Insta Love – GRRR! *SPOILER*

Das Buch spielt innerhalb EINER WOCHE! Und es fängt damit an, dass sie den Typen überhaupt nicht leiden kann. Zumindest für einen Tag. Am zweiten Tag behauptet sie schon, mit ihm zusammen zu sein, am dritten sind sie es wirklich und am Ende der WOCHE tun sie so, als würden sie die Liebe ihres Lebens verlieren. EINE WOCHE! EINE WOCHE!

Da kann man doch keine vernünftige Liebesgeschichte aufbauen, noch weniger eine, die einem die Leser auch noch abkaufen. Die beiden sind süß zusammen, keine Frage, und als Paar auch wunderbar in ihrer Handlungsweise, aber trotzdem ist der Grundstein kein solider Beton, sondern Sand.

Ich mag Insta-Love generell nicht, noch weniger eine, die eigentlich als Hassliebe beginnt und innerhalb von TAGEN umschwankt. Das ist so dermaßen skurril und komisch, dass man es gar nicht fassen kann. Daher: NOPE! MAG ICH NICHT!

  • Jugendbuch-Klischee-Overload

Ok, zählen wir noch mal alle Jugendbuch-Klischees auf, die wir so kennen:

  1. Protagonistin hat eine geheime Kraft und ist die Stärkste in allem und jedem
  2. Bad Boy und Good Guy tauchen auf – sie sind Supermodels
  3. Protagonistin hat das Leben der Menschheit in ihrer Hand
  4. Fantasy-Aspekte
  5. Hassliebe, die in eine Beziehung umschlägt
  6. Die Eltern wurden aus dem Weg geräumt
  7. Bester Freund, der vielleicht in sie verknallt ist

Na? Fällt was auf? GENAU! DAS ALLES KOMMT AUCH IN DIESEM BUCH VOR! ALLES! AUSNAHMSLOS!

Das ist total bescheuert! Kann man bitte auch mal außerhalb der Klischees schreiben und sich das irgendwie verkneifen, nur nach dem Twilight-Schema zu schreiben?

Das hat mich so total an dem Buch gestört, dass ich es leider einfach nicht besser bewerten kann.


Fazit

Dieses Buch hat definitiv seine guten, aber auch seine schlechten Seiten. Das Konzept ist ziemlich cool und sehr schön umgesetzt (auch wenn es das Netz betreffend etwas genauer sein könnte), ich konnte das Buch unglaublich schnell lesen UND ich konnte es nicht aus der Hand legen!

Allerdings ging mir die Insta-Love sehr auf die Nerven, die Überdramatisierung und Explosion der Geschichte am Ende, obwohl vorher nichts passierte, ebenfalls und die Überhöhung der Liebesgeschichte war einfach zu langweilig, während der Plot alles andere als originell war.

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3 von 5 Tintenklecksen!

 

25 Comments

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