“Elsas Suche – Twisted Tales” von Jen Calonita | Rezension

 “Elsas Suche” ist ein weiteres Buch in der Twisted Tales-Reihe von Disney, bei denen sich verschiedene Autor*innen die Frage stellen, was in den Filmen passiert wäre, wenn auch nur eine Kleinigkeit anders gewesen wäre.

In diesem Band zum Film “Die Eiskönigin” wird die Frage aufgeklärt: Was wäre, wenn Elsa und Anna sich nie kennengelernt hätten?


Bibliographische Daten

Kurzbeschreibung

 Was wäre, wenn Elsa und Anna sich nie kennengelernt hätten?

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern muss Prinzessin Elsa sich schneller in ihre Rolle als Königin von Arendelle fügen als gedacht. Und auf magische Weise gehen damit lang verschüttete Erinnerungen einher. Erinnerungen an ein ihr bekannt erscheinendes Mädchen.

Wer ist dieses Mädchen, das ihr so schmerzhaft und innig vertraut vorkommt? Elsa macht sich auf die Suche nach ihr und beginnt eine gefährliche Reis, um einen schrecklichen Fluch zu lösen.

Wird Elsa herausfinden, was ihr seit Jahren fehlte?


Vielen Dank an den Carlsen-Verlag für das Rezensionsexemplar!



Eigene Meinung

Ich muss euch hier ein kleines Geständnis machen: Ich liebe liebe liebe die Bücher, die der Carlsen Verlag in Kooperation mit Disney regelmäßig rausbringt! Die ersten zwei drehten sich um Mulan und um Schneewittchen und nun ist ein weiterer Band erschienen, der sich mit der Geschichte von Anna und Elsa aus “Frozen” beschäftigt.

Man muss dazu sagen, dass die “Twisted Tales” (so nennt sich die Reihe) damit werben, dass sie nicht nur die Geschichten der Filme auf den Kopf stellen, sondern eben auch, dass sie auch etwas düsterer sind als die originalen Filme und dementsprechend vielleicht nicht so kinderfreundlich.

Das habe ich in “Elsas Suche” aber teilweise gar nicht wieder gefunden. Das mag aber auch daran liegen, dass es hier nur einen Bösewicht gibt, der schon im Film wenig überzeugend war: Hans. Die anderen Bösewichte strotzen nur so vor Hass oder Eifersucht, während hier die Motivation durch etwas wirklich Düsteres weitgehend fehlt.

Aber auch als alternative Erzählung mit einem genauso starken Fokus auf die Schwesternschaft der beiden Prinzessinnen funktioniert “Elsas Suche” wunderbar. Die Seiten sind dick und mit kleinen Verzierungen versehrt, während die Schrift ziemlich groß gehalten ist, sodass auch jüngere Leser*innen absolut schnell durch dieses Buch hindurch pflügen können. Außerdem fühlt sich das Buch durch die dicken Seiten und den schönen Umschlag sehr hochwertig an.

Die Geschichte an sich folgt Elsa und Anna, die sich hier nie kennenlernen durften, nachdem Elsa Anna verletzte, da der Fluch hier Anna zu Eis erstarren lässt, sobald sie in Elsas Nähe kommt. Dadurch vergessen sich die beiden, bis ihre Eltern in einem Schiffsunglück sterben und Elsa durch die Erkenntnis, dass sie eine Schwester hat, so überfordert ist, dass sie das Königreich zu Eis erstarren lässt.

Die berühmten Szenen mit Elsa auf dem Berg, das Eisschloss, Anna und Kristoff im Schlitten und die Endszene auf dem zugefrorenen See bleiben uns auch in dieser Version erhalten. Hier fand ich allerdings die Bindung zwischen Anna und Kristoff sehr viel schwächer dargestellt, obwohl sie doch stärker hätte sein können, da Kristoff eben nicht klar war, dass Anna eine Prinzessin ist.

Hans ist hier leider eine absolute Karikatur von einer Karikatur und Anna kommt eher wie eine naive kleine Göre rüber als eine starke junge Frau, die zu ihren Gefühlen steht. Elsa wurde hingegen sehr gut getroffen und verhält sich weiterhin so pflichtbewusst, dass sie beinahe alle umbringen könnte.

Das Einzige, was mich wirklich gestört hat: Olaf. Der kleine Schneemann ist zwar da, fungiert hier allerdings nicht mehr als der Wegbleiter von Anna und Kristoff, sondern als “Haustier” von Elsa, die ihre magischen Fähigkeiten nie so verstecken musste wie ihm Film. Und. Er. Ist. So. Strunzdämlich. Im Film war Olaf sehr süß und einfach zum Lachen seltsam, aber dabei immer noch nachvollziehbar. Hier mutiert er zu einem laufenden Orakel, was ständig Sachen weiß, sie wieder vergisst oder hilfreiche Tipps gibt und dabei wirkt wie ein sehr vergesslicher Goldfisch. Das fand ich sehr sehr schade.

Die Story an sich hat mir allerdings vom Aufbau her gefallen und auch der Schreibstil war wirklich gut, denn er flog rasch durch die Geschichte, beleuchtete Emotionen und Schauplätze gut und war nicht zu ausschweifend oder zu kurz abgehakt.


Fazit

Ein sehr schönes Buch für zwischendurch, welches sich wirklich gut weglesen lässt und in einem nachvollziehbaren und actionreichen Erzählstil gehalten ist. Es eignet sich definitiv für jüngere Fans der Serie und fühlt sich durch seine Dicke absolut hochwertig an. Die Geschichte an sich fühlte sich teilweise ein wenig holprig an, aber die Charaktere wurden gut getroffen und die Geschichte konsequent auserzählt. Ein gutes Buch für alle Fans und Neugierigen!

4 von 5 Tintenkleckse
 

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